Delinski wurde um einen Namenszusatz erweitert, sonst soll für die User nach der Übernahme aber alles gleich bleiben.

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Der bisherige Delinski-Geschäftsführer David Savasci ist ab sofort Country-Manager für Österreich und Deutschland.

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Wien – Corona hat besonders die Gastronomie in den vergangenen Monaten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die heimische Restaurant-Buchungsplattform Delinski bahnt sich ihren Weg nun anders aus der Krise als die meisten, und zwar mit einem Verkauf. Die Tripadvisor-Tochter The Fork, ebenfalls eine Reservierungsplattform, übernimmt das Start-up. Via Delinski bekommen Kunden einen Rabatt von bis zu 30 Prozent in ausgewählten Lokalen.

Delinski steht jetzt zu 100 Prozent im Eigentum der Tripadvisor-Gruppe aus den USA, der weltweit größten Reiseplattform. Der Delinski-Geschäftsführer und mittlerweile ehemalige Eigentümer David Savasci agiert ab sofort als Country-Manager für Österreich und Deutschland. Der Übernahmepreis bleibt – wie in der Start-up-Branche üblich – eine Verschlusssache. Dass The Fork dafür einen Millionenbetrag bezahlt hat, liegt jedoch nahe. Beispielsweise wurde The Fork, ursprünglich in Australien unter dem Namen war LaFourchette gegründet, 2015 von Tripadvisor um 25 Millionen Dollar gekauft.

Fast alles bleibt gleich

Der Name bekommt einen Zusatz, ab Mittwoch heißt die App "Delinski by The Fork", viel mehr soll sich jedoch nicht ändern. "Für die User bleibt alles beim Alten, den Restaurants können wir jedoch weit bessere Tools anbieten, weil The Fork mit diesem Riesen im Hintergrund viel mehr zu bieten hat", sagt Savasci im Gespräch mit dem STANDARD.

Delinski beschäftigt rund 20 Personen, diese befanden sich während des Lockdowns in Kurzarbeit. Mittlerweile sei das Geschäft aber wieder voll angelaufen, so Savasci. Ganz aus dem Nichts kommt der Exit allerdings nicht, die Übernahme wurde bereits vor der Corona-Krise geplant. Vergangenes Jahr wuchs das Unternehmen eigenen Angaben zufolge um 100 Prozent.

Ziel: Marktführer im DACH-Raum

"Die Übernahme erlaubt es, unser Geschäft in Österreich und Deutschland zu konsolidieren", sagt The-Fork-Geschäftsführer Bertrand Jelensperger. Diese Märkte seien strategisch wichtig, denn das Ziel sei es, die Nummer eins in Europa zu werden. Über The Fork kann man weltweit bei 80.000 Partnerrestaurants reservieren. Delinski selbst verfügt über ein Netzwerk von rund 1.000 Partnerrestaurants in Österreich und Deutschland.

Delinski gibt es bereits seit dem Jahr 2012, gegründet hat Savasci das Start-up allerdings nicht. Er übernahm die Plattform im Jahr 2018 und forcierte die Expansion nach Deutschland und jetzt den Exit. (Andreas Danzer, 3.6.2020)