Schon lange nicht mehr war ich von einem Auto richtig begeistert – jetzt bin ich es. Und das von einem Wagen, dessen Anlage ich eigentlich nicht sympathisch finde: Ein Pseudogeländewagen, der mit einem scharfen Coupé-Schnitt versucht, einen auf sportlich zu machen. Ein Auto, das sich erst als SUV verkleidet – und dann als Sportwagen. Bescheuert. Dann stand dieser Audi da. Ein Q3, an sich bieder, jetzt aber mit Fast Back, also mit weniger Kofferraum. Schneller Hintern. Und verdammt: Das schaut gut aus. Da stimmen die Proportionen, da stimmt die Linie. Der schaut fesch und sportlich aus, gar nicht klobig, sondern kompakt und frisch.

Unter den SUV-Coupés gibt es wahre Teufel der Provokation. Dieses hier, der Q3 Sportback, ist sowohl von den Dimensionen her als auch im Design eine aparte Erscheinung.
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Co-Cheftester Mika am Volant. Er ist sichtlich angetan,
auch wenn er andere Qualitäten am Wagen schätzt als der Papa.
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In Kärnten nahm ich mir die Zeit, es eilig zu haben. Allein, eine bekannte, sichere Strecke. Und das war schlichtweg fantastisch. Der Motor ist fantastisch. Das Getriebe – fantastisch. Das Fahrwerk, Sie ahnen es: fantastisch. Und wie das alles zusammenspielt – Sie wissen es. Lenkung, Bremsen, perfekt. Ich bin in jüngster Zeit keinen Wagen gefahren, der in seinen Eigenschaften so überzeugend war, ganz nahe an der Perfektion und dennoch alles dem Fahrer überlassend.

Lenkrad, Blinker, Warnblinkanlage – Mika hatte das im Handumdrehen raus. Was soll ich sagen? Er war begeistert.
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Mika durfte auch ran: im stehenden Wagen. (Ich bemühe mich derzeit sehr, ihn tatsächlich Mika zu rufen und nicht Mausebär, weil ich Angst habe, er könnte sich später einmal als Mausebär vorstellen.) Lenkrad, Blinker, Warnblinkanlage – Mika hatte das im Handumdrehen raus. Was soll ich sagen? Er war begeistert.

Was nicht so toll ist, und das war ja zu erwarten: der Preis. Der Verbrauch ist auch kein Argument für den Wagen, wir sind ihn auf knapp unter zehn Liter gefahren.

Für Mika sind das keine Argumente, meistens zählt, wo wir hinfahren, und unterwegs ist er sowieso gerne, der Mausebär. (Michael und Mika Völker, 06.06.2020)