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Forum+ zur Qualifikationsgruppe

St. Pölten empfängt die Austria am Samstag (17 Uhr) in einem Duell zweier Sieger des Bundesliga-Restarts. Hievten sich die Niederösterreicher dank des unerwarteten 5:0-Siegs bei der WSG Tirol vom letzten auf den dritten Platz der Qualifikationsgruppe, gelang den Violetten mit einem knappen Heimsieg über die Admira ihr Auftakt nach Maß. Platz eins will die Austria nun nicht mehr hergeben.

Dass gegen die Mannschaft von Ex-Austria-Coach Robert Ibertsberger dafür eine Steigerung vonnöten sein wird, dessen war man sich in Wien-Favoriten bewusst. St. Pölten, so warnte Christian Ilzer, erinnere in der Spielanlage an den LASK. "Ich glaube, dass sich St. Pölten auch eher nach oben orientieren und nicht um den Klassenerhalt fighten wird", meinte der Austria-Trainer. Umso wichtiger wäre ein Erfolg in der NV Arena. "Dann können wir von einem perfekten Start in die Qualigruppe sprechen."

Nicht verborgen

Auf eine Moral-Infektion hoffte auch die Austria. Dass die Leistung beim 1:0 gegen die Admira ausbaufähig war, blieb jedoch nicht verborgen. Dass beim ersten Spiel nach drei Monaten nicht alles rund läuft, war Ilzer klar. Unterm Strich würden die drei Punkte zählen. "Gegen St. Pölten müssen wir vor allem im spielerischen Bereich besser werden", betonte der Steirer. Es gelte, in engen Räumen an Präzision und Tempo zuzulegen, meinte der Austria-Coach mit Blick auf das zu erwartendes Geschehen am Platz. Bis auf Dominik Prokop sind alle Spieler fit.

In der bisherigen Saison gab es in den zwei Duellen zwei Remis, in den jüngsten sechs Aufeinandertreffer waren es vier Unentschieden. Die Austria ist aktuell zehn Runden ungeschlagen. St. Pölten bietet seinen Fans wie auch in den anstehenden Heimspielen eine Facebook-Live-Produktion an. Darin werden – freilich ohne Live-Bilder vom Spiel – 150 Minuten Programm gesendet.

Gefahr

Die Admira will am Samstag (17 Uhr) endlich anschreiben. Die trotz 0:1 durchaus gute Leistung bei der Austria lässt die Südstädter im Heim-Geisterspiel gegen Mattersburg hoffen. Doch mit dem SVM kommt ein gerade in der Fremde gefährlicher Gegner, der sich mit einem Sieg schon um vier Punkte vom Tabellenende absetzen könnte.

Im Gegensatz zur Admira konnte Mattersburg zum Auftakt anschreiben, holte zuhause gegen Altach ein 1:1. Auch SVM-Trainer Franz Ponweiser beklagte aber vergebene Chancen, er scheint erpicht auf einen Auswärts-"Dreier". Zwar blieb seine Truppe zuletzt viermal in Folge ohne Sieg. Gerade in der Fremde konnte man seine Stärken aber ausspielen, holte da 13 von 19 Punkte. "Wir wissen, dass wir auswärts bärenstark sind", betonte Ponweiser, dessen Team schon am Dienstag beim aktuellen Schlusslicht WSG Tirol erneut auf fremdem Boden gefordert ist.

Angeschlagene Tiroler

Im Dritten Duell des Tages empfängt Altach das Schlusslicht aus Wattens (17 Uhr, ORF 1). Die Tiroler mussten zum Auftakt des Restarts gegen St. Pölten eine empfindliche 0:5-Heimniederlage hinnehmen, präsentierten sich vor allem defensiv desaströs. Gegen Altach gelobte man freilich Besserung. Die Vorarlberger hingegen konnten aus Mattersburg immerhin einen Punkt entführen, sind gegen die Gäste aus dem Nachbarsbundesland wohl zu favorisieren.

In Altach bietet sich für die Tiroler auch ohne den verletzten Cheftrainer Thomas Silberberger die Chance zur Wiedergutmachung – wenngleich der Respekt vor den Vorarlbergern groß ist. Silberberger befindet sich nach seinem am vergangenen Wochenende erlittenen Motorradunfall weiter im Krankenhaus. An seiner Stelle wird erneut Sportdirektor Stefan Köck das Zepter schwingen.

Das Debakel zum Auftakt hatte Silberberger wegen seiner Absenz auf seine Kappe genommen. "Unser Blick richtet sich nach vorne", sagte Köck. Den "Nackenschlag" hätten die Spieler selbstkritisch analysiert. Zu allem Überfluss zog sich aber auch noch Mittelfeldmann Benjamin Pranter eine Muskelverletzung in der Wade zu – und fällt damit womöglich bis Saisonende aus.

Den Altachern fehlen nach ihrem 1:1 zum Auftakt in Mattersburg nur zwei Punkte auf die Austria und damit die Spitze der unteren Ligahälfte. "Es wird auch darauf ankommen, wie lange jede Mannschaft bei 100 Prozent ist. Das wird am Ende sicher den Ausschlag geben, wer nach Europa schauen kann und wer eher Richtung Abstieg", relativierte Altach-Trainer Alex Pastoor. (APA, red, 5.6.2020)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

SAMSTAG – Qualifikationsgruppe:

SCR Altach – WSG Tirol (Altach, Cashpoint Arena, 17.00 Uhr/live ORF 1 und Sky, SR Schörgenhofer). Bisherige Saisonergebnisse: 3:2 (h), 4:0 (a)

Altach: Kobras – Thurnwald, Dabanli, Schmiedl, Karic – Wiss, Zwischenbrugger – Meilinger, Tartarotti, Fischer – C. Gebauer

Ersatz: Ozegovic – Maak, Netzer, Oum Gouet, Sam, D. Nussbaumer, Villalba

Es fehlt: Schreiner (gesperrt)

WSG: Oswald – F. Koch, Hager, Soares, Buchacher – Rieder, Svoboda, Petsos, Adjei – Dedic, Maierhofer

Ersatz: Beccari – D. Gugganig, Neurauter, Nitzlnader, Santin, Walch, Yeboah

Es fehlen: Trainer Silberberger (Beinverletzung nach Motorradunfall), Pranter (Muskelverletzung in der Wade), Grgic (nach Blinddarm-OP), Cabrera (Wadenprobleme), Jauregui, Kovacec (beide Österreicher-Topf)

FC Admira – SV Mattersburg (Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 17.00 Uhr, SR Jäger). Bisherige Saisonergebnisse: 1:3 (h), 2:1 (a)

Admira: Leitner – Bauer, Schösswendter, Aiwu – Pavelic, Kerschbaum, Toth, Kadlec, Scherzer – Hoffer, Pink

Ersatz: Haas – Lackner, Petlach, Lukacevic, Kim, Hjulmand, Maier, Pusch, Saracevic

Es fehlen: Bakis (gesperrt), Starkl (Kreuzbandriss), Vorsager (Rücken), Menig, Thoelke (beide muskuläre Probleme)

Mattersburg: Kuster – Nemeth, Jano, Mahrer – Salomon, Hart, Ertlhaler, Lercher – Gruber, Pusic, Kuen

Ersatz: Casali – Steinwender, Malic, Rath, Höller, Halper, Schimandl, Bürger, Olatunji

Keine Ausfälle

SKN St. Pölten – FK Austria Wien (St. Pölten, NV Arena, 17.00 Uhr, SR Ciochirca). Bisherige Saisonergebnisse: 2:2 (h), 0:0 (a)

St. Pölten: Riegler – Klarer, Luan, Muhamedbegovic – Ingolitsch, Ambichl, R. Ljubicic, Luxbacher, Schulz – Pak, Burke

Ersatz: Kretschmer – Drescher, Gorzel, Davies, Hofbauer, Meister, Alan, Messerer

Keine Ausfälle

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Madl, Poulsen – Grünwald, Demaku – Pichler, Fitz, Sarkaria – Monschein

Ersatz: Kos – Zwierschitz, Martschinko, Borkovic, Wimmer, Jeggo, Sax, Edomwonyi

Es fehlt: Prokop (Adduktoren)