Der Petersplatz.

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Vatikanstadt – Im Rahmen der seit Oktober laufenden Ermittlungen um intransparente Immobiliengeschäfte in London hat die vatikanische Staatsanwaltschaft am Freitag den italienischen Manager Gianluigi T. festgenommen. Dem Angeklagten werden Erpressung, Geldunterschlagung, schwerer Betrug und Geldwäsche vorgeworfen, für die die vatikanische Gesetzgebung bis zu zwölf Jahren Haft vorsieht.

Der Manager wurde in der Kaserne der Gendarmerie im Vatikan vernommen und dort festgenommen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Die Festnahme wurde vom vatikanischen Staatsanwalt, Gian Piero Milano, beschlossen.

Erste Festnahme

Gianluigi T. ist die erste Person, die im Rahmen des Skandals um die Luxusimmobilien in London festgenommen wird, der im vergangenen Herbst ausgebrochen war. Die Affäre hatte bereits zur Suspendierung von fünf vatikanischen Mitarbeitern geführt. Der vatikanische Sicherheitschef Domenico Giani war zurückgetreten. Gelder aus dem sogenannten Peterspfennig, eine Kollekte, die jedes Jahr in den Kirchen weltweit für den Papst gesammelt wird, soll unter anderem in Luxusimmobilien in London investiert worden sein. (APA, 5.6.2020)