Mit dieser Website wurde der heimische Boulevard übers Ohr gehauen.

Foto: Screenshot/WebStandard

Eine simple Website mit Countdown, stark bearbeiteten Bildern und einem Song im Hintergrund sorgte die vergangenen Tage für Aufregung. Auf den Fotos waren unter anderem Sebastian Kurz (ÖVP) und die vermeintliche Oligarchennichte zu sehen. Der Countdown selbst war in türkiser Farbe angelegt. Unter den Bildern fand sich auch ein Foto, das Kokain zeigte. Weitere Infos gab es zu der Website namens "Formentera.casa" nicht – lediglich auf 4Chan hatte ein User in russischer Sprache mit dem Wort "Schachmatt" auf das Portal verwiesen.

"Kommt Ibiza 2.0?"

Ein paar Tage lang blieb es still um die Website, bis erste Twitter-User darauf stießen. In weiterer Folge stürzten sich auch erste Medien auf das Portal. "Kommt Ibiza 2.0?" lautete etwa der Teaser bei krone.at zu "Formentera.casa". Die Meldung war laut der Website in den vergangenen 72 Stunden unter den meistgelesenen Nachrichten des Portals. Auch bei oe24.at witterte man einen ähnlichen Skandal. Auch dort fragte man sich, ob denn nun ein neues "Ibiza" komme.

"Dirty Campaigning"

Gespannt wurde der Countdown abgewartet, der am gestrigen Samstag um 6 Uhr in der Früh auslief. Statt vermeintlicher Enthüllungen gab die Website aber weitere Rätsel auf. Zu sehen waren lediglich weitere drei Bilder ohne irgendeinen Bezug zur heimischen Politik. Auch auf Twitter stieß der abgelaufene Countdown auf Enttäuschung. Schnell wurde "Formentera.casa" als "Hoax" abgetan. Bei oe24.at wurde ferner der Verdacht auf "Dirty Campaigning" laut.

Keinerlei Hinweise auf Enthüllung

Nach der ersten Aufregung überarbeitete die Urheberin oder der Urheber des Portals die Website. Er oder sie zeigt in einem längeren Posting auf, dass das Projekt am 31.5.2020 ins Leben gerufen und keinerlei Bezug auf eine Enthüllung dabei vorgenommen wurde. Trotzdem wurde schnell der Verdacht laut, dass die Website neue Infos zum Ibiza-Skandal mit sich bringen könnte.

User erhielt Morddrohungen

Nachdem oe24 über das Portal berichtet hat, soll die Urheberin oder der Urheber auch Morddrohungen beziehungsweise extreme Beleidigungen erhalten haben. Zudem wurde versucht, den Mail-Account zu knacken. Das Fazit des Users namens "Ramatut" fällt wie gefolgt aus: "Zu viele helle Lichter, zu viele arme Geblendete. Kein Beben, kein Ibiza 2, kein Dirty Campaigning." Der einzige Skandal seien laut dem User die österreichischen Medien. (red, 7.6.2020)