Wolfsberg – Der WAC bleibt erster Verfolger von Fußball-Bundesliga-Tabellenführer Salzburg. Die Kärntner holten am Sonntag in einem verrückten Torreigen gegen den LASK ein 3:3 nach 0:2-Rückstand. Nach einem Tor von Michael Novak (89.) lag der WAC sogar auf Siegkurs, doch Samuel Tetteh besorgte in der 91. Minute den verdienten Punkt für den LASK. Die perfekte Linzer Auswärtsbilanz riss im 12. Saisonspiel.

Die Truppe von Trainer Valerien Ismael lag nach Treffern von Dominik Frieser (36.) und Gernot Trauner (56.) bereits 2:0 in Front. Cheikhou Dieng (58.) und Michael Liendl (72.) glichen aus. Der einen Zähler hinter dem WAC liegende LASK hat nun schon acht Punkte Rückstand auf Salzburg (6:0 in Hartberg) und wartet nach dem Sechs-Punkte-Abzug und zwei Meistergruppen-Partien noch auf einen Erfolg. Die Linzer drohten am Sonntagabend sogar noch hinter Rapid (Abendspiel gegen Sturm Graz) auf Rang vier zurückzufallen.

Umstellungen im Sturm

WAC-Coach Ferdinand Feldhofer hatte vor der Partie wenig Anlass zu Veränderungen gesehen. Dieng lief wie ab der zweiten Hälfte beim 2:1 in Graz neben Top-Torjäger Shon Weissman auf. Beim LASK durfte Marko Raguz anstelle von Joao Klauss im Sturmzentrum beginnen. Trauner dirigierte nach seiner Sperre erstmals nach der Coronapause wieder die Linzer Abwehr, die Weissmans Kreise erfolgreich störte. An drei Linzer Gegentoren änderte das nichts.

Vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda ließ sich die erwartet intensive Partie an – mit Startvorteilen für den LASK. Für Gefahr sorgte zunächst aber nur ein Schuss von WAC-Verteidiger Lukas Schmitz, den Christian Ramsebner entscheidend ins Außennetz ablenkte (14.). Auf der Gegenseite ließ Schiedsrichter Alexander Harkam weiterspielen, nachdem Dominik Baumgartner aus kurzer Distanz im Strafraum von Reinhold Ranftl an der Hand getroffen wurde (16.).

Der LASK freut sich über das 1:0.
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Vermeintliche Vorentscheidung

Der WAC stellte sich rasch aufs Linzer Spiel ein und verzeichnete seinerseits die ersten guten Abschlüsse: Ein Weissman-Schuss wurde zur leichten Beute von LASK-Goalie Alexander Schlager (22.), der auch bei einem zentralen Versuch von Milos Jojic sicher zupackte (26.). Mario Leitgeb verfehlte das Gehäuse aus seiner Lieblingsposition knapp außerhalb des Strafraums nur um Zentimeter (33.). Mitten in die gute WAC-Phase gelang dem LASK die Führung: Nach Doppelpass mit Raguz legte Ranftl auf Frieser quer, der ohne Mühe verwertete (36.).

Der LASK hatte danach die besseren Offensivmomente, die in der 56. Minute im 2:0 gipfelten: Trauner verwertete den Nachschuss, nachdem Holland einen Cornerball von Michorl per Kopf an die Stange gesetzt hatte. Die vermeintliche Vorentscheidung wähnte nur zwei Minuten: Dieng ließ nach Vorarbeit des starken Romano Schmid seinen Gegenspieler Ramsebner stehen und bezwang auch Schlager zum Anschlusstreffer (58.).

Am Ende gibt's keinen Sieger in Kärnten.
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Turbulente Schlussphase

Ismael reagierte mit einem Dreifach-Wechsel und brachte damit die Partie nur scheinbar unter Kontrolle. Der WAC blieb gefährlich. Schmid legte eine Weissman-Flanke ideal für Liendl ab, der wie schon im ersten Meistergruppen-Spiel traf (73.). Der Ausgang blieb wieder offen – und der WAC in Torlaune: Novak versenkte einen Stangen-Kopfball von Vieira im Nachschuss.

Auf der Gegenseite streckte sich Schlussmann Alexander Kofler gegen einen gefährlichen Kopfball von Klauss erfolgreich (91.), unmittelbar darauf vergaß die WAC-Abwehr aber auf Tetteh, der Kofler überwand. Und der WAC musste in den letzten Minuten erneut noch um den einen Punkt zittern. (APA, 7.6.2020)

Fußball-Bundesliga, Meistergruppe (24. Runde):

Wolfsberger AC – LASK 3:3 (0:1)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Harkam

Tore: 0:1 (36.) Frieser
0:2 (56.) Trauner
1:2 (58.) Dieng
2:2 (72.) Liendl
3:2 (89.) Novak
3:3 (91.) Tetteh

WAC: Kofler – Novak, D. Baumgartner (86. Vieira), Rnic, Schmitz (76. Wernitznig) – Jojic, M. Leitgeb, Liendl, Schmid (86. Gollner) – Weissman, Dieng (82. Holzer)

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Ramsebner (61. Filipovic) – Ranftl, Michorl, Holland, Renner (77. Andrade) – Frieser (86. Reiter), Raguz (61. Klauss), Balic (61. Tetteh)

Gelbe Karten: Novak, Weissman bzw. Balic, Ramsebner