Nachdenklicher Ismael.

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Ein kurzweiliges, intensives und torreiches Fußball-Bundesligaspiel haben der WAC und LASK beim 3:3 am Sonntagnachmittag geboten. Beide Mannschaften wähnten sich nach wilder Achterbahnfahrt als "Mentalitätsmonster", die nun viertplatzierten Linzer allerdings sind nach nur einem Punkt aus den ersten zwei Partien mit einem Fehlstart nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs konfrontiert.

Erstmals seit April 2019 ist der LASK zwei Spiele hintereinander sieglos, am Sonntag riss zudem die perfekte Auswärtsserie. Nach dem Sechs-Punkte-Abzug wegen des verbotenen Mannschaftstrainings ist den Oberösterreichern das Momentum des Herbstes abhandenbekommen. Trainer Valerien Ismael hatte nach dem 3:3 aber durchaus Lob für seine Profis parat. "Ich denke, das war ein richtig gutes Auswärtsspiel von uns. Wir waren entschlossen, hatten viele Balleroberungen", meinte der Franzose mit Blick auf die Zweitoreführung, ehe er bemerkte: "Das 2:1 ist zu schnell gefallen."

Turbulentes

Das Tor von Cheikhou Dieng (58.) leitete die erfolgreiche Aufholjagd der Kärntner ein. Michael Liendl (72.) und Michael Novak (89.) gelang sogar die Wende. Doch zu diesem turbulenten Spiel passte, dass WAC-Coach Ferdinand Feldhofer später nur sagen konnte: "Wir waren der Sensation nahe." Der LASK schaffte durch das Tor von Samuel Tetteh (91.) noch den verdienten Ausgleich.

Ismael zog aus dem Ende viel Positives: "Als wir 2:3 zurücklagen, hat die Mannschaft gezeigt, welch Mentalitätsmonster sie ist. Nach der Niederlage gegen Hartberg und nun dem Rückstand wären viele Teams zerfallen, meine Mannschaft nicht. Das stimmt mich positiv." Der Trainer ortete einen "ersten Schritt in die richtige Richtung" und versprach: "Wir werden uns peu a peu wieder steigern."

Dominik Frieser, dem das zwischenzeitliche 1:0 (36.) gelang, schloss sich an. Dem früheren WAC-Spieler zufolge fehlte in puncto Ballbesitz und Körperlichkeit aber noch einiges. "Das ist aber ganz normal, wenn man keine Spiele hat, da geht es jedem gleich."

Auf der Jagd

Der WAC ist mit sieben Punkten Rückstand – und der um einen Treffer besseren Tordifferenz als Rapid – weiter erster Salzburg-Jäger. "Ich bin sehr glücklich, nach zwei Spielen gegen Sturm Graz und LASK mit vier Punkten dazustehen", sagte Feldhofer. "Nach dem 0:2 sind wir unglaublich zurückgekommen", stellte der Steirer fest. Unter seiner Ägide haben die Wolfsberger elf von 18 möglichen Punkten geholt. Mit dem einen gegen den LASK konnte er gut leben. "Beide Mannschaften haben richtig Charakter gezeigt." (APA, 8.6.2020)