Hinweis: Dieser Artikel ist primär für Kinder gedacht.

Was genau sind Drohnen, und woher kommen sie eigentlich?

Flugzeuge, Hubschrauber und andere künstliche fliegende Objekte ohne Pilot nennen wir Drohnen. Wusstest du, dass männliche Bienen auch Drohnen heißen? Das ist kein Zufall, denn Soldaten fühlten sich vom Lärm der Rotorblätter der Drohnen an das summende Geräusch von Bienen erinnert. Sie nannten deshalb die kleinen ferngesteuerten Flugzeuge so, die von Kampfschiffen zum Training abgeschossen wurden. Irgendwann ist der Begriff dann einfach geblieben. Drohnen haben ihren Ursprung also im Militär. Dort wurden sie in den letzten 100 Jahren auch mit viel Geld weiterentwickelt. Nicht immer mit guten Absichten.

Sehr viele Militärs haben Drohnen und setzen sie ein um Gegner anzugreifen.
Foto: APA/AFP/DAPHNE BENOIT

Und wozu werden sie dort eingesetzt?

Satelliten, die um die Erde herumschwirren, stehen mit Drohnen, Handys und normalen Flugzeugen in Kontakt. So kann man heute Flugrouten ganz genau berechnen. Weil man mit Drohnen Gegner angreifen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, und sie noch dazu viel billiger sind als normale Kampfjets, sind Drohnen bei Soldaten oft sehr beliebt. Dabei kommt es leider immer wieder zu Vorfällen, bei denen unschuldige Personen getroffen werden. Viele Personen wollen die Kampfdrohnen deshalb verbieten. Das Militär nutzt sie aber auch zur Spionage. Alles Verdächtige wird gefilmt und fotografiert – oft, ohne dass es der andere Staat mitbekommt. Viele Drohnen brauchen dafür nicht einmal mehr einen Piloten am Boden. Der Computer macht die ganze Arbeit.

Aber sind Drohnen nur böse?

Nein, auf keinen Fall. Es gibt zum Glück viel bessere Möglichkeiten zum Drohnenfliegen, und die wollen wir uns jetzt ansehen. Drohnen helfen zum Beispiel in der Landwirtschaft. Mit einem Lautsprecher ausgestattet, fliegen sie über Traubenfelder und tun so, als wären sie ein gefährlicher Falke. Das schreckt andere Vögel davon ab, uns die Trauben wegzufuttern. Bauern schauen mit Drohnen und Wärmebildkameras auch nach, ob Rehkitze im Gebüsch liegen und verscheuchen sie dann, bevor sie hohes Gras mähen. Wo es für Menschen gefährlich wird, können Drohnen besonders gut helfen. Manche Feuerwehren nutzen Drohnen, um Brände in Hochhäusern von außen zu löschen, bis Feuerwehrleute im Haus weitermachen können. Nach einem Erdbeben, einer Überflutung oder anderen Naturkatastrophen können Drohnen ebenfalls schnell eingesetzt werden, um Menschen zu suchen oder neue Gefahren zu entdecken. Drohnen können auch Medizin oder Spenderorgane schnell an weit entfernte Plätze bringen. Große Firmen liefern schon Pakete aus ihrem Onlineshop oder sogar Pizza immer öfter per Drohne aus. Sie lassen Pakete einfach im Garten, auf dem Balkon oder bei eigenen Abwurfstellen aus kleiner Höhe fallen.

Bei Drohnenrennen geht es richtig schnell zur Sache.
DW Deutsch

Gibt es wirklich Drohnenrennen?

Ja, die gibt es. Drohnen sind nicht nur Helfer, sondern für viele Teenager und Erwachsene auch ein cooles Spielzeug – ähnlich wie Modellflieger früher. Vielleicht haben deine Eltern oder gar Großeltern damit gespielt. Für die besten Piloten gibt es eigene Rennen. Die Rennfahrer am Boden tragen dabei Brillen, mit denen es sich anfühlt, als würden sie im Cockpit sitzen. Weil die beleuchteten Drohnen recht klein und mit Geschwindigkeiten von bis zu 280 km/h extrem schnell sind, finden die Rennen oft nachts oder in dunklen Hallen statt, damit die Zuschauer sehen, wer gerade wo im Parkour ist. Zu Silvester lassen manche Städte auch ganze Schwärme von Drohnen steigen und führen einen Drohnentanz auf – wie das Schiff in Singapur unten im Bild zeigt. Manche Skifahrer lassen Drohnen auch mit einer App automatisch hinter sich herfliegen. Sie verfolgt die Sportler automatisch und macht coole Videos.

Mit Drohnen lassen sich coole Dinge in den Himmel malen.
CM Chen

Aufgepasst!

Für das Fliegen mit Drohnen gibt es einige strenge Regeln. Der ÖAMTC hat alle gesammelt und informiert im Internet umfassend. Auch für die kleinsten und leichtesten Drohnen muss man in Österreich mindestens 16 Jahre alt sein. Außerdem sollte immer jemand dabei sein, der schon einmal eine Drohne gesteuert hat. In der Nähe von Flughäfen und Hubschrauberplätzen ist das Fliegen mit Drohnen verboten. Dort werden manchmal sogar trainierte Vögel eingesetzt, um Drohnen einzufangen. Auch von Wohngebieten sollte man Abstand halten und immer nur so weit wegfliegen, dass man die Drohne noch sieht. Am besten eignet sich also eine Wiese auf dem Land. Für schwere, große Drohnen braucht man sogar einen Pilotenschein. (Fabian Sommavilla, 12.6.2020)