Die Wiedereröffnung der Gastronomie und Hotellerie hat die Lage auf dem Arbeitsmarkt etwas entspannt.

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Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) sieht Österreich bei der Senkung der Arbeislosenzahlen auf dem richtigen Weg und berichtet von einem Rückgang der Beschäftigten in Kurzarbeit um 200.000 Personen. "Immer mehr Unternehmen können wieder schrittweise auf Normalarbeit umstellen", sagte sie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Allerdings sind weiterhin 1.161.000 Personen in Kurzarbeit, sagte Aschbacher. Es seien auch schon Anträge auf Verlängerung der Kurzarbeit eingetroffen.

Die Auszahlung der Kurzarbeitsgelder an Unternehmen läuft den beiden Ministerinnen zufolge auf Hochtouren. Bisher seien etwa 1,5 Milliarden Euro an etwa 80.000 Betriebe geflossen.

Taskforce für Lehrstellen

Insgesamt ist die Zahl der beim AMS gemeldeten Personen der Arbeitsministerin zufolge erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise wieder unter eine halbe Million Menschen gesunken. Mit aktuell 492.616 Personen sei deren Anzahl gegenüber dem Höchsttand von rund 588.000 bereits um 96.000 Menschen geringer. Die Arbeitlosigkeit sei in allen Bereichen rückläufig, besonders stark in der Gastronomie und Beherbergung, wo durch die Wiedereröffnung rund 6.000 Personen wieder in Beschäftigung gelangt seien. Für Lehrlinge kündigte Aschbacher eine ressortübergreifende Taskforce an, "mit dem Ziel, dass alle Jufendlichen eine Lehrstelle finden". Der Lehrlingsbonus, mit dem Lehrstellen mit 2.000 Euro gefördert werden, sei nur ein erster Schritt.

Wirtschaftsministerin Schramböck sieht nach einem BIP-Rückgang um 2,6 Prozent im ersten Quartal wieder Licht am Horizont in Form einer starken Stuimmungsaufhellung im Dienstleistungssektor. Sie sieht in der Digitalisierung einen Konjunkturmotor für die Erholung der Wirtschaft und kündigte einen digitalen Aktionsplan für Österreich an. Dessen Schwerpunkte sollen die Bereiche E-Commerce, maßgeschneiderte Mitarbeiterqualifikation sowie gezielte KMU-Förderungen umfassen. "Hier wollen wir schneller als andere Länder sein und ein entsprechendes Paket schnüren", sagte Schramböck. (aha, 9.6.2020)