Apples erster eigener Mac-Prozessor soll am A14, dem Chip für das nächste iPhone, basieren.

Foto: Apple (Bearbeitung: STANDARD)

Schon länger arbeitet Apple daran, nicht nur beim iPhone und iPad auf eigene Prozessordesigns zu setzen, sondern auch bei seinen Laptops und Desktop-Rechnern. Das Projekt ist nun offenbar auf der Zielgerade. Bald soll der Konzern offiziell seine erste eigene Mac-CPU ankündigen, schreibt Bloomberg.

Am 22. Juni beginnt die Worldwide Developers Conference, kurz WWDC, die Hausmesse von Apple. Erwartet werden hier vor allem Neuigkeiten zu den nächsten Ausgaben von iOS, iPad OS und macOS. Mindestens ein entsprechender Prozessor soll hier erstmals öffentlich vorgestellt werden.

Projekt "Kalamata"

Der Chip, der unter dem Codenamen "Kalamata" in Entwicklung sein soll, basiert demnach auf dem A14, der im nächsten iPhone zu finden sein wird. Jedoch soll er deutlich leistungsfähiger sein. Neben einer allgemeinen Recheneinheit besitzt er spezialisierte Co-Prozessoren für Grafikberechnungen und Künstliche Intelligenz. Für die Mac-Reihe wäre es der dritte Wechsel in ihrer Geschichte. Einst war man von Motorola-Prozessoren auf PowerPC umgestiegen. 2005 verbündete man sich schließlich mit Intel, ehe nun Marke Eigenbau folgt.

Der eigene Chip soll gute Performance mit geringem Energiehunger und somit längerer Akkulaufzeit verbinden. Gefertigt wird er laut Bericht bei TSMC im 5-Nanometer-Verfahren. Erste Geräte damit sollen 2021 auf den Markt kommen. Die Vorstellung schon jetzt zu vollziehen soll Entwicklern genug Zeit geben, sich auf notwendige Änderungen und Aktualisierungen bei der Umsetzung ihrer Programme einzustellen. Als Betriebssystem wird demnach weiter macOS im Einsatz sein, was sich an dessen Unterbau ändert, bleibt abzuwarten.

(Noch) kein Komplett-Ersatz für Intel

Dass Apple seinen neuen Prozessor gleich bei sämtlichen Mac-Produkten zum Einsatz bringt und Intels Core-i-Reihe komplett rauswirft, ist allerdings nicht anzunehmen. Wahrscheinlich ist eher, dass die neue Hardware sich zuerst in Rechnern mit Fokus auf Multimedia und Office finden wird. Beispielsweise also im Macbook Air oder Varianten des klassischen Macbooks abseits des Pro-Modells. (gpi, 09.06.2020)