Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär.

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Brüssel – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg pocht darauf, dass die Alliierten trotz der durch die Corona-Pandemie entstandenen Wirtschaftskrise das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben einhalten. "Ich sehe den Konjunkturabschwung in den Mitgliedstaaten und ich weiß, dass erhöhte Ausgaben in vielen Bereichen erforderlich sind, um dagegenzuhalten", sagte der Norweger der "Welt" vom Mittwoch.

Die Bedrohungen und Herausforderungen in Sicherheitsfragen, die es vor der Krise gegeben habe, seien aber während der Pandemie nicht zurückgegangen.

Machtbalance

"Russland rüstet militärisch weiter auf, die globale Machtbalance verschiebt sich durch den Aufstieg Chinas und die Terrororganisation IS versucht wieder verstärkt, in Syrien und im Irak Boden zurückzugewinnen", sagte Stoltenberg.

Das Zwei-Prozent-Ziel der Nato sieht vor, dass sich alle Alliierten bis 2024 dem Ziel annähern, mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Die USA gaben 2019 nach Nato-Zahlen rund 730 Milliarden Dollar (644 Milliarden Euro) für Verteidigung aus und lagen damit bei einer BIP-Quote von rund 3,4 Prozent. (APA, 10.6.2020)