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Der (Spitzen-)Fußball (auf der Insel) hat ein Problem.

Foto: Reuters/Lee Smith

London – Die reichste Fußballliga der Welt ist offenbar schon vor der Corona-Krise massiv in finanzielle Schieflage geraten. Laut einer Analyse der Fußball-Finanzexperten von Vysyble haben die Premier-League-Klubs in der Saison 2018/19 einen Gesamtverlust von 600 Millionen Pfund (673 Millionen Euro) erlitten.

Englands höchste Spielklasse verzeichnete die tiefroten Zahlen trotz Rekordeinnahmen in Höhe von 5,15 Milliarden Pfund (5,78 Milliarden Euro). Das liege auch an den enormen Lohnkosten, die auf den Rekordwert von 3,5 Milliarden Euro gestiegen sind.

2019/20 dürfte das Ergebnis wegen der Corona-Pandemie noch schlechter ausfallen. Den 20 Vereinen drohen Rückerstattungen von angeblich 370 Millionen Euro an die Rundfunkanstalten. Hinzu kommen entgangene Spieltagseinnahmen, weil die Saison ab dem 17. Juni vor leeren Rängen fortgesetzt wird und auch beendet werden soll.

"Besorgniserregendes finanzielles Ergebnis"

"Covid-19 ist nicht die Ursache für die finanzielle Schieflage des Fußballs. Das Virus ist lediglich der Beschleuniger dessen, was unsere Daten sehr klar und sehr korrekt als ein viel längerfristiges Problem identifiziert haben", sagt Vysyble-Direktor Roger Bell. "Die Zahlen für 2018/19 sind ein beunruhigendes und zutiefst besorgniserregendes finanzielles Ergebnis der englischen Fußballliga und symptomatisch für die tieferen Probleme mit dem Finanzmodell." (sid, 10.6.2020)