Graz – 61 von 285 steirischen Kommunen haben für die Gemeinderatswahl am 28. Juni coronabedingte Änderungen bei der Wahlbehörde angemeldet. Es handelt sich laut Behördenleiter Wolfgang Wlattnig um geänderte Wahlzeiten sowie -lokale. Die meisten haben ihre Öffnungszeiten um eine Stunde verlängert, wie etwa in Kapfenberg. In Stanz im Mürztal kann nun in der Kultur- und Sporthalle gewählt werden.
Bis zum Wochenende hatten Gemeinden Zeit, den wegen des Coronavirus aufgelegten Hygieneleitfaden mit den vorhandenen Wahllokal-Gegebenheiten abzugleichen und Änderungen zu beantragen. "Sie haben beurteilt, ob sich die Empfehlungen des Leitfadens mit den baulichen Gegebenheiten vereinbaren lassen." So manche Gemeinde entschied daraufhin, in andere Wahllokale auszuweichen. In Bruck an der Mur etwa kam neu das Erdgeschoß des Wirtschaftsparks hinzu, so Wlattnig zur APA.
Amtliche Wahlinformation erneut für alle
Er kündigte an, dass in den kommenden Tagen alle 804.095 Wahlberechtigten noch einmal eine amtliche Wahlinformation zugeschickt bekommen werden – egal ob sie schon am vorgezogenen Wahltag, per Briefwahl oder noch nicht gewählt haben. Wichtig sei, dass am 28. Juni nur noch jene ins Wahllokal gehen, die noch nicht ihre Stimme abgegeben haben für die ursprünglich für 22. März angesetzte Kür der Gemeinderäte.
Die Gemeinderatswahlen dürften wieder zu einem Anstieg bei der Vergabe von Wahlkarten führen. Schon die Zahlen vor dem Aussetzen der Wahl wegen der Corona-Pandemie waren hoch – auch weil viele schon wegen des Virus verunsichert waren und lieber per Brief wählen wollten. Daher wurden schon im März Wahlkarten nachgedruckt. Insgesamt sind es nun 240.000, die für diese Gemeinderatswahlen vorbereitet wurden. Davon wurden schon 92.974 bis zum 22. März ausgegeben. 33.480 Wählerinnen und Wähler haben bei der vorgezogenen Stimmabgabe am 13. März gewählt. Aufgrund dieser Zahlen glaubt Wlattnig, dass man mit den übrigen, gedruckten Wahlkarten leicht das Auskommen finden wird. (APA, 11.6.2020)