Bild nicht mehr verfügbar.

Die Münchner Polizei fahndet weiter nach Tätern.

Foto: dpa/Matthias Balk

München – Nach dem Angriff auf eine Menschengruppe auf offener Straße in München ermittelt die bayrische Polizei mit Hochdruck in der Rocker-Szene. "Die aktuellen Ermittlungen verdichten die Hinweise darauf, dass alle Personen gemeinsame Bezüge in das sogenannte Rockermilieu haben", teilten die Beamten am Donnerstag mit.

Bei der Tat wurden die drei Männer im Alter zwischen 42 und 56 Jahren zum Teil schwer, aber nicht lebensbedrohlich, verletzt. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Im Verlauf der Nacht nahm die Polizei im Großraum München insgesamt fünf Personen vorläufig fest. Bis Donnerstagmittag waren vier von ihnen jedoch wieder auf freiem Fuß.

Mann auf Gehweg angegriffen

Zuerst hatte die Polizei am Mittwoch davon gesprochen, dass am Nachmittag ein dunkelfarbiger Kleintransporter offenbar absichtlich in eine Menschengruppe gefahren sei. Anschließend sollen die Fahrzeuginsassen auf die Gruppe eingeschlagen haben.

Am Donnerstag, nach zahlreichen Vernehmungen und der Auswertung von Spuren, präzisierte die Polizei jedoch den Tathergang. Demnach wurde eines der drei Opfer bereits von mehreren Personen zu Fuß auf dem Gehweg abgepasst und direkt körperlich angegriffen. Die Attacke habe sich insbesondere gegen einen 45-Jährigen aus dem Landkreis München gerichtet. Er wurde unter anderem mit einer Stichwaffe verletzt.

Wagen fuhr in Prügelei

Als zwei Personen aus dem Umfeld des 45-Jährigen diesem zur Hilfe kommen wollten, näherte sich ein schwarzer Kleintransporter. Er fuhr über den Gehsteig auf den am Boden liegenden 45-Jährigen und dessen Begleiter zu. Dabei touchierte der Transporter auch die Personen und verletzte mindesten eine davon. Insassen des Transporters sowie auch die Täter, die bereits zuvor auf die drei Männer eingeprügelt hatten, setzten nun die Angriffe gegen das Trio fort.

Anschließend flüchteten beide Tätergruppen in mehreren Fahrzeugen vom Tatort. Die Polizei löste sofort eine Großfahndung aus, an der mehr als 40 Streifenwagen und auch Einsatzhundertschaften sowie ein Hubschrauber beteiligt waren. Im Zuge der Fahndung wurde noch am Abend der schwarze Kleintransporter im Münchner Stadtteil Am Hart gefunden. Das Fahrzeug wurde zur Spurensicherung sichergestellt. (APA, 11.6.2020)