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Am Dienstag hätte der letzte Satellit des chinesischen Beidou-Navigationssystems abheben sollen, doch technische Probleme vereitelten den Start.

Foto: REUTERS/Aly Song

Peking – China arbeitete zuletzt mit Hochdruck an seinem eigenen Satellitennavigationssystem Beidou. Geplant war, dass das Galileo-Pendant mit dem heutigen Transport eines Satelliten zur Geopositionierung ins All komplettiert wird. Doch daraus wurde zunächst nichts: Peking hat den Start wegen technischer Probleme auf unbestimmte Zeit verschoben.

Auf der offiziellen Beidou-Webseite hieß es am Dienstag, es seien Probleme während der Testphase an der Rakete des Modells "Langer Marsch 3B" entdeckt worden. Ein neues Startdatum für den 35. und letzten Satelliten des Projekts werde später festgelegt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Militärisches und ziviles System

Der Beidou-3-Satellit sollte das chinesische Satelliten-Navigationssystem vervollständigen. Das 10-Milliarden-Dollar-Projekt dient laut der Regierung in Peking dem Schutz der militärischen Kommunikation und der Verteidigung. Doch das Netzwerk im All soll auch im Alltag Anwendung finden: Medienberichten zufolge sind bereits mehr als 70 Prozent der Mobiltelefone in China Beidou-fähig. Dazu zählen unter anderem Modelle von Huawei, Oppo, Xiaomi, Vivo und Samsung.

In der Volksrepublik nutzen auch Taxis, Busse und Lastwagen das satellitengestützte Navigationssystem. Das Ortungssystem ist das chinesische Gegenstück zum amerikanischen Global Positioning System (GPS). Mit Beidou lässt sich jede Position exakt nach Längen- und Breitengrad sowie Höhe über dem Meeresspiegel feststellen. (red, APA, 16.6.2020)