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Die geplante Regelung sowie der Zeitplan sollen am Mittwoch in einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Foto: Gerhard Wild / picturedesk.com

Wien – Die Pläne zur Verkehrsberuhigung der Wiener Innenstadt stehen fest. Am Dienstag fand der letzte Verhandlungstermin zwischen Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) statt. Dabei wurde eine Einigung erzielt. Die Details des neuen Verkehrskonzepts werden allerdings erst am Mittwochvormittag bekanntgegeben.

Über die "nächsten Schritte" werde man in einer gemeinsamen Pressekonferenz informieren, hieß es aus den Büros von Hebein und Figl. Dass Anrainer weiter in den Bezirk einfahren dürfen, sei aber jedenfalls fix, so die Sprecherin der Verkehrsstadträtin. Ob die Einfahrtsbeschränkungen noch vor der Wien-Wahl am 11. Oktober in Kraft treten, ließen die Sprecher von Hebein und Figl lange offen – am Mittwoch wurde dann bekannt, dass es noch vor der Wahl eine Verordnung geben wird.

"Autofreie" Innenstadt

Wie berichtet, ist bereit durchgesickert, dass es zu Zufahrtsbeschränkungen in die City kommen wird. Es soll aber Ausnahmen für bestimmte Gruppen geben, die weiter mit ihren Fahrzeugen in die City fahren können. Das betrifft etwa Anrainer, Fahrzeuge von Firmen mit Standort Innere Stadt, Taxis, Hotelgäste, Handelsvertreter, Pannendienste oder die Post. Auch Öffis sollen weiterhin hier verkehren. Bei den Beschäftigten sollen nur jene mit ihrem eigenen Auto zu- oder abfahren können, wenn Arbeitsbeginn oder -ende außerhalb der Öffi-Zeiten liegen. Weiter möglich bleibt nach Informationen des STANDARD aber die Zu- und Abfahrt zu Innenstadt-Parkgaragen. Die "autofreie" Innenstadt wird also wohl nicht ganz frei von Autos sein.

Bürgermeister informiert

Beim Treffen am Dienstag waren übrigens auch Vertreter aller Bezirksfraktionen mit Ausnahme der FPÖ anwesend. Laut Hebeins Büro wurde auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bereits von der Einigung und den nun konkretisierten Plänen informiert. Der Stadtchef hatte zuletzt betont, bisher nichts über das genaue Vorhaben zu wissen, und damit gedroht, bei Bedarf einzugreifen – also ein Veto einlegen zu wollen.

Ludwig fühlte sich offenbar von den grün-türkisen Plänen für eine möglichst autofreie Innenstadt überrumpelt. Ihm sei ein Verkehrskonzept für die ganze Stadt wichtiger als nur für einen Bezirk, betonte er. (red, 16.6.2020)