Hofstettner Saphir – ein leichter trinkbares "Spezial" mit einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent.

Foto: Conrad Seidl

Es ist bei den meisten Bieren ein Qualitätsmerkmal, dass sie immer gleich schmecken und nicht von Jahrgang zu Jahrgang, von Sud zu Sud oder gar von Flasche zu Flasche unterschiedlich schmecken. Um die Erwartungen der Konsumenten nicht zu enttäuschen, werden die Rezepte immer wieder an neue Gegebenheiten wie witterungsbedingte Qualitätsschwankungen der Rohstoffe oder neue technische Entwicklungen angepasst, um die Qualität des fertigen Bieres auf dem gewohnten Niveau zu halten.

Zehn Jahre lang hat das Peter Krammer mit dem Saphir-Bock so gehalten: Dieses intensiv mit der seinerzeit neuen Hopfensorte Saphir gehopfte Starkbier wurde zum Klassiker. Jetzt aber hat sich Krammer entschlossen, die Rezeptur zu ändern, um den Alkoholgehalt auf leichter trinkbare 6,5 Prozent zu senken – aus dem "Bock" wurde ein "Spezial": Orangefarbig und trüb liegt es unter dichtem weißem Schaum im Glas, duftet nach Mandarine und Lychees, schmeckt deutlich leichter als der Bock, aber immer noch kräftig, der Hopfengeschmack kommt von der achtwöchigen Kalthopfung im Lagerkeller, das Bier ist also nicht allzu bitter. (Conrad Seidl, RONDO, 21.7.2020)