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Afghanische Spezialeinheiten bei der Abschlusszeremonie ihrer Einschulung.

Foto: Reuters/Ismail

Kabul – Bei zwei Angriffen der radikalislamischen Taliban auf Kontrollpunkte in Afghanistan sind am Mittwoch mindestens 18 Angehörige der Sicherheitsbehörden getötet worden. Vor Sonnenaufgang hätten Aufständische einen Kontrollpunkt im Norden des Landes angegriffen und dabei zwölf Sicherheitskräfte getötet, teilte der Sprecher des Gouverneurs der betroffenen Provinz am Mittwoch mit.

Vier Angehörige der Sicherheitskräfte seien entführt und fünf Taliban-Kämpfer getötet worden. Unter den getöteten Sicherheitskräften sind dem afghanischen Verteidigungsministerium zufolge auch sechs Soldaten. Ein Taliban-Sprecher gab eine höhere Opferzahl an.

Gefahr für Friedensgepräche

Bei einem zweiten Angriff auf einen Armee-Außenposten in Kunduz wurden sechs Soldaten getötet, wie ein Sprecher des Provinzrates mitteilte. Laut einem Sprecher der Armee wurden bei dem Angriff auch vier Taliban-Kämpfer getötet. Die Taliban äußerten sich nicht zu dem Angriff.

Die jüngste Welle der Gewalt bedroht die Bemühungen um Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikalislamischen Taliban. Die Verhandlungen zur friedlichen Lösung des Konflikts sollen beginnen, sobald ein Gefangenenaustausch zwischen beiden Konfliktparteien abgeschlossen ist.

Afghanische Behörden werfen den Taliban vor, ihre Angriffe in den vergangenen Tagen verstärkt zu haben. Seit einem vorübergehenden Waffenstillstand anlässlich des Fastenmonats Ramadan hat die Gewalt insgesamt aber nachgelassen. (APA, 17.6.2020)