Die weiße US-Senatorin Amy Klobuchar will sich nicht mehr für das mögliche Amt der Vizepräsidentin an der Seite des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden bewerben.

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Washington – Die weiße US-Senatorin Amy Klobuchar will sich nicht mehr für das mögliche Amt der Vizepräsidentin an der Seite des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden bewerben. Stattdessen riet sie dem Demokraten am Donnerstag im Sender MSNBC zu einer schwarzen Vize-Kandidatin.

Die 60-Jährige hat nach eigener Aussage Biden am Mittwoch angerufen, um ihm zu sagen, dass die Wahl einer schwarzen Frau als seine Partnerin im Rennen um das Amt des US-Präsidenten dazu beitragen würde, "diese Nation zu heilen".

"Historischen Moment" nutzen

Klobuchar, selbst ehemalige Präsidentschaftsanwärterin für die Wahl 2020, sagte, die Proteste nach der brutalen Tötung von Georg Floyd in ihrem Bundesstaat Minnesota, hätten ihr geholfen, die Notwendigkeit einer größeren Vielfalt im Präsidentschaftswettbewerb zu erkennen. "Nach dem, was ich in meinem Bundesstaat gesehen habe, was ich im ganzen Land gesehen habe, ist dies ein historischer Moment, und Amerika muss diesen Moment nutzen", sagte Klobuchar MSNBC.

Biden-Lob

Über den Kurzbotschaftendienst Twitter lobte der 77-jährige Biden Klobuchar für ihren "Mut" und ihre "Entschlossenheit". "Du weißt, wie man Dinge erledigt. Mit deiner Hilfe werden wir Donald Trump schlagen", schrieb Biden auf Twitter.

Biden hatte versprochen, für die US-Präsidentschaftswahl 2020 auf eine Frau als Kandidatin an seiner Seite zu setzen. Klobuchar war oft im Gespräch, weil sie Biden dabei helfen könnte, bei der Wahl im November in den Staaten des Mittleren Westen der USA zu punkten.

Mit den zunehmenden Protesten gegen Polizeigewalt gegen Schwarze sind aber auch die Chancen für afroamerikanische Frauen in den so genannten "veepstakes" gestiegen. Zu den Favoritinnen für das mögliche Amt der Vizepräsidentin an der Seite von Biden gehören derzeit Senatorin Kamala Harris, die Kongressabgeordnete Val Demings und die frühere Nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice. (APA/AFP, 19.6.2020)