Auf einem dieser Sessel würde Ernst Plech sitzen, sollte er wieder an der Verhandlung zur Causa Buwog teilnehmen.

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Wien – Mittlerer Knalleffekt in der Causa Buwog. Nach zweieinhalb Jahren Verhandlung zur Korruptionscausa, in der Exfinanzminister Karl-Heinz Grasser der Erstangeklagte ist, könnte demnächst auch Ernst Plech wieder auf der Anklagebank Platz nehmen müssen. Er hat nur den Anfang der Buwog-Verhandlung ab Dezember 2017 live mitverfolgt. Im Mai 2018 wurde er wegen seines "instabilen Gesundheitszustands" von einem vom Gericht bestellten Sachverständigen als vernehmungs- und verhandlungsunfähig eingestuft. Seither ist der 75-Jährige nicht mehr bei der Verhandlung dabei.

Richterin Marion Hohenecker lässt den Gesundheitszustand des wegen des Vorwurfs der Anstiftung zur Untreue Beschuldigten regelmäßig von Sachverständigen untersuchen. Nun hat das jüngste Gutachten eines Wiener Internisten und Kardiologen ergeben, dass Plech derzeit verhandlungsfähig sei. Diese Woche wurde ihm die Expertise des Arztes zugestellt, Plech hat nun rund 14 Tage Zeit, dazu Stellung zu nehmen.

Konto Karin

Die Anklage rechnet dem "väterlichen Freund" des Exlobbyisten Walter Meischberger das Liechtensteiner Konto "Karin" zu, er soll am fast zehn Millionen Euro schweren Buwog-Honorar partizipiert haben. Plech weist die Vorwürfe von jeher zurück, es gilt die Unschuldsvermutung. Er war übrigens der Adressat der berühmten Meischberger-Frage "Wo woa mei Leistung?". Im Prozess wurde Plech von Zeugen Michael Ramprecht belastet. Renate Graber, (20.6.2020)