Das Haus, in dem Arbeiter auf kaputten Matratzen neben schimmligen Wänden schlafen. Die Unternehmerin, bestätigte zwar, dass es ihr gehöre, will aber nicht wissen, wie es im Inneren aussieht.

Foto: Heribert Corn / www.corn.at

Gänserndorf – Nach dem Aufschrei einer Rumänin, die über schreckliche Zustände in einem Spargelbetrieb in Mannsdorf an der Donau (Bezirk Gänserndorf ausgebeutet) berichtete, ist ein Erntehelfer-Quartier am Freitag behördlich gesperrt worden. Die Arbeitskräfte seien in ihre Heimat zurückgereist, berichteten die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) online.

Die Sezonieri-Kampagne für die Rechte der Erntehelferinnen und Erntehelfer in Österreich und die Produktionsgewerkschaft PRO-GE hatten am Mittwoch mitgeteilt, die Frau zu unterstützen. Von der Rumänin waren laut einer Aussendung "unhaltbare Zustände" aufgedeckt worden. Dabei handle es sich nicht um einen Einzelfall.

Der nun geschlossene Betrieb sei "ein schwarzes Schaf unter den Spargelbauern", erklärte Gänserndorfs Bezirksbauernkammer-Obmann Manfred Zörnpfenning. Sollte sich der besagte Verdacht erhärten, würden notwendige Maßnahmen ergriffen, kündigte Werner Magoschitz, Obmann des Vereins "Genuss Region Marchfeldspargel", an. Es bestehe Interesse an einer lückenlosen Klärung des Sachverhalts. (red, APA, 19.6.2020)