Knapp setzten sich die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr unter jenen 143.997 Stimmen durch, die sich bei ORF oder ARD über den ersten von elf Wunsch-"Tatorten" unter 50 Folgen seit 2000 abstimmten. Sonntag läuft als erster Wunsch-"Tatort" "Wenn Frauen Austern essen" aus 2003. Lange lagen die Münchner Kopf an Kopf mit zwei Krimis aus Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers ("Fangschuss" aus 2017 und "Schwanensee" von 2015). Hat sich München mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl zurecht durchgesetzt? Wie sehen Sie den ersten Wunsch-"Tatort"?

"Wenn Frauen Austern essen" aus 2003

Das große Austernessen bei der Münchner Literaturagentin Ira Kusmanski überlebt die Schriftstellerin Anna Stahlberg-Zeulig nicht. Die Vergiftung ist nicht dem Schalentier anzulasten, also ermitteln die Münchner Kommissare Ivo Batic, Franz Leitmayr sowie Carlo Menzinger – als einzige Männer in diesem Fall. Da müssen sie sich erst einmal einlesen in die damals aktuelle Frauenliteratur.

ORF/BR/Erika Hauri

Wichtigtuerisches Milieu

Die "Süddeutsche Zeitung" kramte zum historischen Münchner Heimspiel die Rezension von Arno Makowsky zur TV-Premiere 2003 hervor: "Autor Peter Probst spielt vergnügt mit den Klischees", lobt Makowsky: "Er trifft souverän den wichtigtuerischen, pseudointellektuellen, oft verletzenden Tonfall, wie er bei Literaturempfängen und Premierenpartys ja tatsächlich gepflegt wird."

ORF/BR/Erika Hauri

Abgründe einer schillernden Oberfläche

Makowskys Fazit 2003 in der "SZ": "'Wenn Frauen Austern essen' ist ein artifizieller Krimi, ohne Action, aber mit viel Interesse für die Abgründe einer schillernden Oberfläche – die ironische Studie einer Kunstwelt, in der Männer, nun ja, nicht so wichtig sind." (red, 21.6.2020)

Und wie sehen Sie den ersten Wunsch-"Tatort" aus 2003 (wieder)? Wir freuen uns auf Ihren Befund im Forum:

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