Finanzieller Ausgleich für viele Menschen: das Weihnachts- und Urlaubsgeld.

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Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld schafft für viele Menschen einen finanziellen Ausgleich. Auch in normalen Zeiten – wenn Jobverlust, Corona-Kurzarbeit oder der Überlebenskampf des Unternehmens nicht die Einkommenssituation bedrohen – wird dieses Extrageld nicht nur dafür verwendet, Urlaub zu machen oder Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Es dient vielen Menschen als Möglichkeit, das Konto auszugleichen, Rechnungen zu bezahlen oder einen Sicherheitspuffer anzulegen.

Eine Änderung in der Besteuerung, die ausgerechnet dann zur Belastung für den Bezieher wird, wenn er im Jahresschnitt ohnehin schon weniger verdient hat, sorgt in jedem Fall für das Gegenteil von dem, was jede Regierung will – die Ankurbelung der Wirtschaft, die immer als wichtiges Ziel proklamiert wird. Sichert dies doch den Standort und den Wohlstand. Mit weniger Zusatzgeld kann die Wirtschaft aber nicht stimuliert werden.

Die aktuelle Besteuerung würde viele Menschen nachteilig treffen. Neben jenen, die in Kurzarbeit geschickt wurden, sind auch Menschen in Pflegekarenz oder Bezieher von Krankengeld betroffen. Höchste Zeit, dass hier Änderungen erfolgen. Diese müssen aber im Sinne der Arbeitnehmer sein. Denn ohne Vertrauen in die eigene finanzielle Absicherung werden Konsum und somit die Umsätze der Unternehmen leiden. So gesehen ist an der Phrase etwas dran: Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut. (Bettina Pfluger, 21.6.2020)