Während es für die Grazer weiter düster ausschaut, blicken die Linzer optimistisch nach vorne.

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Graz – Der LASK ist mit dem zweiten Sieg in Folge endgültig aus seinem Ergebnistief der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga getaucht. Am Sonntag setzten sich die Linzer in Graz glanzlos mit 2:0 durch. Sturm hatte sich einmal mehr mit zwei Ausschlüssen das Leben selbst schwer gemacht und fiel als Schlusslicht noch weiter zurück. Für LASK-Coach Valerien Ismael war es jedenfalls "eine perfekte Woche".

Sieht man von der noch ausstehenden nächstinstanzlichen Entscheidung der Bundesliga ab, die den Linzern sechs Punkte wegen ihrer Trainingsvergehen abgezogen hat, fehlen dem LASK nach sechs von zehn Runden vier Punkte auf Rapid. Die Wiener unterlagen zu Hause überraschend Hartberg mit 0:1 und treffen am kommenden Mittwoch auf Salzburg. Der LASK nimmt es mit den Hartbergern auf. "Es geht darum, gegen Hartberg daran anzuknüpfen", meinte Ismael im Rückblick auf den erfolgreichen Auftritt in Graz. Dann hofft er auch wieder auf den am Sonntag mit einer Zerrung fehlenden Kapitän Gernot Trauner zurückgreifen zu können.

Glanzlose aber effiziente Linzer

Die Leistung war freilich alles andere als berauschend. Marko Raguz aus einen Foulelfer (45.+2) und Samuel Tetteh (83.) schossen die glanzlosen aber effizienten Gäste zum Sieg, für Ismael kein Problem. "Wir wollten die drei Punkte holen, haben das Ziel erreicht. Wir haben zu null gespielt und sind gut in die zweite Hälfte der Meistergruppe gestartet, auch wenn es heute nicht unser bestes Spiel war", sagte der Franzose. "Ich bin positiv gestimmt, durch die Siege gibt es auch wieder Lockerheit."

Sturm wiederum brachte sich nach sichtlich motiviertem Beginn schnell selbst in die Bredouille. Wie schon elf Tage zuvor gegen Salzburg mussten zwei Spieler vorzeitig vom Platz. Erst war es Bekim Balaj, der in der 31. Minute nach wiederholtem Foulspiel ging, den Vogel schoss aber Isaac Donkor ab, der schon gegen die "Bullen" vom Platz geflogen war. Diesmal musste der Verteidiger in der 72. und damit eine Minute später als gegen den Meister vom Platz – nach einer Reklamation und einem Foul.

"Sturm hat sich nach starkem Beginn selbst aus der Bahn geworfen", befand selbst Ismael. Ähnlich sah es sein Pendant bei Sturm, Nikon El Maestro, der einmal mehr seinen gesperrten Bruder Nestor vertrat. "Eine bittere Niederlage für uns. Mit Elf gegen Elf wäre viel möglich gewesen. Wir haben uns durch einen unnötigen Elfer und durch unnötige Gelb-Rote Karten geschwächt", meinte der 27-Jährige. "Außer den Karten habe ich der Mannschaft wenig vorzuwerfen."

Zweckoptimismus bei Grazern

Seine Truppe erlitt bereits die sechste Niederlage in den jüngsten sieben Spielen, der Abstand auf Hartberg wuchs auf vier Punkte an. "Unser Ziel ist nach wie vor der Europacup, wir dürfen jetzt nicht aufgeben", betonte El Maestro und übte sich angesichts des bevorstehenden Duells mit dem WAC am Mittwoch in Optimismus: "Mittlerweile glaubt keiner an uns. Der WAC ist ein sehr starkes Team, wir können aber auch den WAC schlagen." (APA, 22.6.2020)