Ein neues maschinenlernendes System der University of Hong Kong und der Chinese Academy of Sciences kann aus einfachen, teilweise unfertigen Skizzen echt aussehende Gesichter schaffen. Die Forscher geben an, dass die Methode, die sie als "Deepface Drawing" bezeichnen, beispielsweise für die Erstellung von Phantombildern genutzt werden könnte, oder aber, um fiktionale Charaktere zu designen, wie "Abacus" berichtet.

Hongbo Fu

Keine detaillierten Skizzen

In der Vergangenheit gab es schon Versuche für ähnliche Programme, laut dem Team soll ihre Erfindung aber effektiver sein, da sie keine detaillierten Zeichnungen brauche. Maschinenlernen ist möglich, indem ein Programm mit so vielen Trainingsdaten wie möglich "ausgebildet" wird. Für das Schaffen neuer Gesichter wurde das System mit Bildern von 6.247 Männern sowie 11.456 Frauen trainiert, zudem kamen 17.000 Zeichnungen unterschiedlichster Qualität zum Einsatz.

"Abacus" zufolge würden die Ergebnisse suggerieren, dass vor allem weiße und südamerikanische Gesichter genutzt wurden. Die Methode ähnelt sogenannten Deepfakes, bei denen das Gesicht einer Person in einem Video mit einem anderen ausgetauscht wird.

China will synthetische Medien regulieren

Die chinesische Regierung will sogenannte synthetische Medien, also Medien, die durch künstliche Instrumente automatisiert geschaffen oder bearbeitet wurden, in Zukunft regulieren: So muss durch künstliche Intelligenz (KI) kreiertes Video- und Audiomaterial klar gekennzeichnet werden, auch für Deepfakes soll es noch Regelungen geben. (red, 24.6.2020)