Wien – Die Fußball-Bundesliga hat wegen des sexistischen Transparents, das vor Rapids Heimspiel gegen Hartberg am Sonntag vor dem Fan-Sektor zu sehen war, ein Verfahren eingeleitet. Das Ethikkomitee der Liga werde prüfen, "ob der Klub die im Leitbild festgelegten Grundwerte der Bundesliga und somit das Ansehen und den Ruf des Verbandes gefährdet oder verletzt hat", teilte die Liga am Dienstag mit.

Der Verein sei zur Stellungnahme aufgefordert worden, ein Verhandlungstermin ist aktuell noch nicht anberaumt.

ÖFB-Kritik

Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner hat sich am Dienstag mit Kritik am von Rapid-Fans gestalteten Transparent gemeldet. "Sexistische und frauenfeindliche Parolen, wie sie zuletzt im Stadion des SK Rapid angebracht wurden, sind mit aller Entschiedenheit zu verurteilen, zumal sie die Grundregel des Respekts im Fußball und auch in unserer Gesellschaft klar verletzen. Ebenso konterkarieren sie die umfassenden Bemühungen und Förderungen für den Frauen- und Mädchen-Fußball in Österreich", ließ Windtner verlauten.

Außerdem meinte der Oberösterreicher: "Ich gehe davon aus, dass die Bundesliga eine entsprechende Reaktion setzen wird." Die Liga hatte Rapid am Montag zu einer Stellungnahme aufgefordert, von einer Anzeige aber zumindest vorerst abgesehen. Als Grund dafür nannte die Bundesliga einen seit Herbst mit dem ÖFB laufenden Evaluierungsprozess zu diskriminierenden Vorfällen und dem Umgang mit diesen – auch auf Basis des seit Juli 2019 bei UEFA-Spielen zur Anwendung kommenden Drei-Stufen-Plans. (APA, red, 23.6.2020)