Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, gingen am Dienstag gemeinsam ins Wirtshaus.

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Wien – Am Dienstag sind mit ein paar Tagen Verspätung die ersten Gastro-Gutscheine in Wiener Briefkästen gelandet, die restlichen sollten am Mittwoch oder Donnerstag per Post ins Haus flattern. Insgesamt werden Bons der Stadt Wien an 950.000 Haushalte versandt. Sobald der Gutschein eintrifft, kann er in Wiener Lokalen eingelöst werden.

Doch nicht alle Gastro-Betriebe nehmen an dieser Aktion auch teil. Denn die Voucher sind nur gültig, wenn sich der Betrieb unter www.wienergastrogutschein.at dafür auch registriert hat. Wienerinnen und Wiener können auf dieser Homepage unter Eingabe des Namens oder der Adresse des gewünschten Betriebs nachsehen, ob das Lokal bei der Gutscheinsache mitmacht. Möglich ist auch die Suche mittels Ortungsfunktion, um teilnehmende Betriebe in der Nähe zu finden.

Bis Dienstagmittag haben sich laut dem Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) rund 2000 Cafés, Restaurants, Imbisse, Bars, Wirtshäuser und auch Eis-Läden registriert. Bei der Onlinesuche freilich hapert es bisweilen: Sucht man nach "Café Europa", werden 249 Ergebnisse ausgespuckt. "Tel Aviv Beach" liefert 103 gefundene Betriebe – das Lokal am Donaukanal ist nicht dabei. Zielsicherer ist die Suche nach Straßennamen: Entlang der Mariahilfer Straße machen 31 Lokale mit. Die Anmeldung für Betriebe ist noch bis Ende September möglich: So lange läuft die Aktion.

Single-Haushalte erhalten 25 Euro, Mehrpersonenhaushalte 50 Euro

Single-Haushalte erhalten einen Bon über 25 Euro, Mehrpersonenhaushalte können sich über 50 Euro freuen. Einlösbar sind die Gutscheine nur für Speisen und alkoholfreie Getränke, Bier oder Spritzer müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Und es gibt noch mehr Spielregeln.

So sollte der Servicekraft vom Kunden vorab angekündigt werden, dass man einen Gutschein einzulösen gedenke. Pro Rechnung kann ein Bon eingereicht werden. Ein möglicher Restbetrag verfällt. Mit einem Gutschein ist also nur ein Lokalbesuch möglich. Vom Bon nicht umfasst sind Trinkgeld und Gedeck. Der Gutschein selbst ist nicht personalisiert, er kann also auch Hilfsorganisationen, Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern weitergegeben werden.

Insgesamt nimmt die Stadt für die Beisl-Bons rund 40 Millionen Euro in die Hand. Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) und Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, gingen zum Auftakt der Maßnahme am Dienstagnachmittag ins Wieden Bräu. Der Wiener FPÖ schmeckt die Bon-Aktion nicht ganz: Der blaue Landwirtschaftssprecher Michael Eischer kritisierte, dass die Voucher zwar in einem Saunaclub eingelöst werden können – nicht aber in Buschenschanken.

Nachträglicher Beschluss im Gemeinderat

Detail am Rande: Für die gastronomische Unterstützungsaktion ist noch kein Beschluss im Gemeinderat erfolgt. Dies passiert am Donnerstag mittels "nachträglicher Genehmigung". (David Krutzler, 23.6.2020)