An der Nordseeküste von Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind in den vergangenen Tagen an mehreren Orten hunderte tote Heringe angeschwemmt worden. Wie die Schutzstation Wattenmeer mitteilte, ist die Ursache für das Massensterben unklar.

"Das Meerwasser ist nur etwa 20 Grad warm, und Heringe weichen vor Überhitzung normalerweise in tieferes Wasser aus", sagte der Biologe Rainer Borcherding. Möglicherweise seien die nur wenige Monate alten Tiere in Kontakt mit giftigenAlgen gekommen, die sich auf Grund der warmen Witterung zu entwickeln beginnen.

Einige der toten Jungheringe vor Schleswig-Holstein.
Foto: Rainer Schulz/Schutzstation Wattenmeer

Heringe laichen im Februar ab, in Tiefen von 40 – 60 Metern. Aus den Larven entwickeln sich Jungfische, die mit drei Zentimeter Körperlänge ihren Eltern gleichen. Geschlechtsreif werden Heringe nach drei bis sieben Jahren.

An den Fundstellen wurden Proben entnommen. Die Ergebnisse der Analysen sollen in einigen Tagen vorliegen. Den Angaben zufolge wurden die Fische vor Büsum, Eiderstedt, Nordstrand und Cuxhaven angeschwemmt. (red, APA, 24.6.2020)