Masken sind gut für die Gesundheit, aber schlecht fürs Geschäft.

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Corona hat die Weltwirtschaft fest im Griff, fester als bisher erwartet. Nach seiner ohnehin schon unfreundlichen Prognose vom April hat der Internationale Währungsfonds seine Einschätzung betreffend das globale Wachstum stark nach unten revidiert. Einerseits weil der Lockdown massivere Auswirkungen hatte als gedacht, andererseits weil der Aufschwung schleppender vonstattengeht, wie der IWF in seinem "World Economic Outlook" schreibt.

Besonders stark betroffen von der korrigierten Einstufung ist Europa, wo nun sowohl für die Eurozone als auch für Großbritannien ein viel stärkerer ökonomischer Einbruch gesehen wird. Das Vereinigte Königreich wird demnach um gut zehn Prozent, die Währungsunionsländer Frankreich, Italien und Spanien um mehr als zwölf Prozent schrumpfen, meint der IWF.

Eurozone schrumpft stark

Der Eurozone insgesamt steht nun ein Minus von zehn Prozent der Wirtschaftsleistung ins Haus, die USA schneiden laut dieser Betrachtung mit einem Rückgang von acht Prozent etwas besser ab. Laut IWF stürzt Covid-19 alle Regionen der Erde in eine Rezession – ein bisher einmaliges Ereignis. Der Rückgang der Weltwirtschaft fällt mit 4,9 Prozent deutlich stärker aus, als der IWF im April prognostiziert hatte (drei Prozent).

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2021 sollte der Welthandel wieder anziehen.
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Den Grund für die langsamere Erholung sieht der Fonds in den mit der Corona-Prävention verbundenen Maßnahmen im Bereich Social Distancing, die die Rückkehr zur Normalität erschweren. Zudem habe der mit dem großteils rigorosen Lockdown verbundene Konjunkturabsturz die Angst der Unternehmen erhöht. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass Länder mit rückläufigen Infektionszahlen keine neuerlichen Geschäftsschließungen verfügen müssen.

Gute Nachricht

Der Fonds wartet aber auch mit einer guten Nachricht auf. Im kommenden Jahr setzt er mit einem globalen Wachstum von 5,4 Prozent auf eine starke Erholung. Dieses fällt zwar etwas schwächer aus als im April vorhergesagt, soll aber dennoch kräftig sein. Mit einem Plus von sechs Prozent fällt der Aufschwung in der Eurozone laut IWF-Vorschau deutlicher aus als in den USA (4,5 Prozent). (Andreas Schnauder, 24.6.2020)