Wir haben es viel schlechter erwischt als die Generation vor uns. Der Planet ist kaum mehr zu retten, und die eigene finanzielle Zukunft steht auf einer Abwärtsbahn. Dieses Lebensgefühl teilen Millennials, die Mittzwanziger und Anfangdreißiger, weltweit.

Mehr als 18.000 Junge in der Arbeitswelt wurden von den Beratern von Deloitte aktuell befragt, und das sind die Ergebnisse: Die Hälfte von ihnen hat zuletzt die Beschäftigung verloren. In Österreich glaubt nicht einmal ein Fünftel, dass Klimamaßnahmen noch wirken können. Die Sorge in Bezug auf die Zukunft der eigenen (jungen) Familie stresst am meisten. Die finstere Zukunftssicht der heutigen Jungen liest sich schwärzer als jede No-Future-Episode früherer Jahrzehnte. Das sind sehr schlechte Nachrichten von denen, die das Morgen und Übermorgen gestalten sollen.

In Österreich glaubt nicht einmal ein Fünftel der jungen Menschen, dass Klimamaßnahmen noch wirken können.
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Zwei Faktoren könnten die Sicht auf die Zukunft wieder etwas aufhellen. Dieser Generation wurde eingetrichtert, dass sie etwas ganz Besonderes ist; der Aufschlag in der Wirklichkeit fällt daher kurzfristig härter aus. Das wird nachlassen – ebenso wie der aktuelle Corona-Schock.

Aber: Dass nur 30 Prozent dieser Jungen, die mitten im Jobleben stehen, Firmen einen "gesellschaftlichen Mehrwert" zuerkennen, ist ein drastisches Signal. Es sagt der Unternehmenswelt, dass ihre Werbebotschaften von "Sinn geben" und "Umwelt verbessern" nicht mehr geglaubt werden. Wozu sich also im Job besonders engagieren? (Karin Bauer, 26.6.2020)