Obwohl der Begriff für viele Menschen diskriminierend und verletzend ist, ist er vielerorts verankert.

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Wien – Die Mohren-Apotheke in Wien wird sich umbenennen. Laut Medienberichten wurde nach der jüngsten Black-Lives-Matter-Debatte beschlossen, einen neuen Namen zu suchen. Auf der Homepage der Apotheke wird das bestätigt – und auf die Hintergründe der umstrittenen Bezeichnung verwiesen.

"In Europa zur Zeit des Mittelalters war die Medizin noch völlig unentwickelt. Wirksame Heilmittel kamen aus Afrika und dem Orient. Zu dieser Zeit wurden viele Apotheken mit Namen wie 'Mohren'- benannt", heißt es dort. Dies galt demnach als Wertschätzung für die Medizin jener Region.

"Wir wollen die Erinnerung an diese Heiler und ihre Heilkunst am Leben erhalten und damit auch in Erinnerung rufen, dass Heilkunst nicht nur in europäischen Klöstern zu finden war. Wir sind uns aber bewusst, dass der Begriff für viele Menschen diskriminierend und verletzend ist, und arbeiten an einer Neugestaltung", wird nun betont. Die Apotheke in der Wipplingerstraße wurde 1350 am Graben gegründet und ist laut eigenen Angaben die drittälteste Wiens.

Auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin der City und Organisatorin der großen Anti-Rassismus-Demo in Wien, Mireille Ngosso, zeigte sich auf Twitter erfreut: "Durch Gespräche kommen wir zusammen! Die 'Mohren'-Apotheke ändert ihren Namen & ihr Logo." Das zeige, dass Veränderung möglich sei, "und dieses Gefühl ist überwältigend schön". (APA, 26.6.2020)