imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

Angespannt, heißt es so euphemistisch, wird die Lage am Arbeitsmarkt bleiben. Was das für manche Branchen bedeutet, wird sich im Herbst zeigen – noch ist fast eine Million in Kurzarbeit. Von "Krise überwunden" kann keine Rede sein. Gleichzeitig bleibt, paradox, Fachkräftemangel bestehen. Personalmanager erleben allerdings gekürzte Budgets.

Das rückt Rekrutierung via Mitarbeiterempfehlung in den Fokus – es ist eine kostengünstige Variante, um an gesuchtes Personal zu kommen. Das Empfehlungsportal Firstbird hat dazu aktuell 143 Personalchefs in Österreich und Deutschland befragt. Ergebnis: Jede zehnte Position wird via Mitarbeiterempfehlung besetzt, es gibt dafür überwiegend Geldprämien (1000 bis 2000 Euro) oder Urlaubstage und Gutscheine.

In den USA wird jede dritte Stelle über Kontakte in der Firma besetzt. Das spricht für viel Potenzial dieses Weges. Sogar in Zeiten des "Digitalisierungsschubs" bleibt also gültig: Jemanden zu kennen, echte Kontakte zu haben, ist zentral, um dabei zu sein im Jobkarussell. Ein bisschen zoomen reicht nicht. (Karin Bauer, 27. 6. 2020)