Voll fokussiert: Austria-Trainer Christian Ilzer.

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Wien – Die Austria denkt schon ans Play-off, der SKN St. Pölten an die Rettung. Während die Wiener am Samstag im Heimspiel (17.00 Uhr/live Sky, ORF1) den ersten Platz in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga absichern wollen, blicken die Niederösterreicher aus anderem Grund angespannt auf die Tabelle. Drei Runden vor Saisonende ist der Kampf gegen den Abstieg vollends entfacht.

St. Pölten macht sich Hoffnungen

St. Pölten droht bei einer Niederlage in Favoriten gar der Rückfall ans Tabellenende, sollte die Admira in Mattersburg gewinnen und die WSG Tirol gegen Altach anschreiben. Robert Ibertsberger drehte den Spieß aber um. Der SKN-Trainer sah durchaus Möglichkeiten, beim Tabellenführer etwas mitzunehmen. "Und damit in der Schlussphase der Meisterschaft in Sachen Klassenerhalt alle Karten selbst in der Hand zu haben." Der Gegner sei nicht übermächtig, hielt der Ex-Austria-Coach fest. "Unsere Mannschaft ist stark genug. Man darf nicht alles negativ sehen."

Die Austria steht schon fix im Play-off um den Europa-League-Startplatz. Im für den 8. Juli angesetzten Halbfinal-Duell des Siebenten gegen den Achten, der aller Voraussicht nach Altach heißen dürfte, wollen die Wiener eine Reise ins "Ländle" tunlichst vermeiden. "Unser Ziel ist Platz eins und demnach auch der fünfte Sieg am Stück", betonte Trainer Christian Ilzer. Mit St. Pölten warte freilich der nächste Gegner, der im Abstiegskampf alles in die Waagschale werfen wird. Entspannung sei deshalb nicht angesagt. "Das ist vor einem Spiel in meinen Augen ein Horrorwort", sagte Ilzer.

Remis-Serie

Alle drei Aufeinandertreffen mit St. Pölten endeten für die Austria in dieser Saison mit einem Remis. Beim 1:1 in St. Pölten vor wenigen Wochen präsentierten sich die Wiener schwach, St. Pölten war zumindest ebenbürtig. "Wir haben bereits unter Beweis gestellt, dass wir gegen sie bestehen können", merkte deshalb St. Pöltens Mittelfeldmann Robert Ljubicic an. Nach dem Gastspiel in Favoriten sind die "Wölfe" in der kommenden, entscheidenden Woche zunächst bei der Admira (Dienstag) und zum Saisonabschluss daheim gegen Altach (Samstag) im Einsatz.

St. Pölten fehlen in Wien die gesperrten Nico Gorzel und Sandro Ingolitsch. Michael Ambichl steht wieder im Training, Ibertsberger muss das Risiko seines Einsatzes nach einer Muskelblessur abwägen. Die Austria muss den Ausfall von Dominik Fitz verkraften, auch Benedikt Pichler (Knie) dürfte pausieren. Statistisch interessant: In bisher 15 Aufeinandertreffen mit der Austria in der Bundesliga holte St. Pölten 17 Zähler – so viele wie gegen keinen anderen Erstligisten.

Mattersburg will Klassenerhalt fixieren

Der SV Mattersburg kann bereits am Samstag (17.00 Uhr) mit einem Heimsieg gegen das vier Punkte zurückliegende Tabellenschlusslicht Admira den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga fixieren. "Wir haben jetzt zwei Matchbälle, aber wir müssen wirklich dranbleiben. Jetzt heißt's weiter Gas geben und in den letzten Spielen alles raushauen", forderte SVM-Schlussmann Markus Kuster.

Die Admira ist der einzige Gegner, gegen den Mattersburg in dieser Saison bereits zwei Siege eingefahren hat. Nun soll der dritte Streich und die damit verbundene Erlösung im Kampf gegen den Abstieg folgen. Cheftrainer Franz Ponweiser muss dabei lediglich auf seinen gelbgesperrten Mittelfeldmann Patrick Salomon verzichten, der Rest des Kaders steht ihm wieder vollständig zur Verfügung. "Riesenlob an die medizinische Abteilung", weiß der SVM-Coach, dass ein solcher Personalstand im Saisonfinish angesichts der wochenlangen Dauerbelastung mit zwei Spielen pro Woche alles andere denn selbstverständlich ist.

West-Duell

Die WSG Tirol startet im West-Duell in die entscheidende Woche um den Klassenverbleib. Nach dem Heim-Auftritt gegen den SCR Altach am Samstag (17.00 Uhr) stehen in den darauf folgenden sieben Tagen noch Partien in Mattersburg und bei der Admira auf dem Terminplan der Tiroler. Altach will in Innsbruck seine Remis-Serie mit einem Sieg beenden.

1:1, 1:1, 1:1 – seit dem bejubelten 2:0 bei der Austria haben die Vorarlberger keinen Dreier mehr angeschrieben. Der Rückstand auf die Wiener vergrößerte sich dadurch auf fünf Zähler. Bei wiederum fünf Punkten Vorsprung auf die in der Tabelle drittplatzierten Mattersburger strebt Altach dennoch dem Europa-League-Play-off in zwei Wochen entgegen.(APA, 26.6.2020)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Spielen der 30. Runde der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live Sky Sport Austria):

Samstag – Qualifikationsgruppe:

SV Mattersburg – FC Admira (Mattersburg, Pappelstadion, 17.00 Uhr, SR Weinberger). Bisherige Saisonergebnisse: 3:1 (a), 1:2 (h), 2:0 (a)

Mattersburg: Kuster – Mahrer, Jano, Rath – Höller, Erhardt, Ertlthaler, Miesenböck – Gruber, Pusic, Kuen

Ersatz: Casali – Nemeth, Hart, N. Pichler, Majnovics, Halper, Bürger

Es fehlt: Salomon (gesperrt)

Admira: Leitner – Bauer, Schösswendter, Aiwu – Kerschbaum, Lackner – Pavelic, Hjulmand, Maier – Hoffer, Bakis

Ersatz: Haas – Petlach, Kadlec, Saracevic, Pink, Pusch, Paintsil

Es fehlen: Toth (gesperrt), Starkl (nach Kreuzbandriss), Vorsager (Rückenprobleme)

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FK Austria Wien – SKN St. Pölten (Wien, Generali Arena, 17.00 Uhr/live ORF1, SR Harkam). Bisherige Saisonergebnisse: 2:2 (a), 0:0 (h), 1:1 (a).

Austria: Pentz – Klein, Palmer-Brown, Madl, Zwierschitz – Jeggo – Wimmer, Ebner, Grünwald, Sarkaria – Monschein

Ersatz: Kos – Borkovic, Martschinko, Demaku, Prokop, Sax, Edomwonyi

Es fehlen: Fitz (Riss des Syndesmosebands), Pichler (Knieblessur), Poulsen (Oberschenkelprobleme), Schoissengeyr (im Training)

St. Pölten: Riegler – Klarer, Luan, Muhamedbegovic – Schimpelsberger, Rasner, R. Ljubicic, Hofbauer, Schulz – Schütz, Burke

Ersatz: Kretschmer – Drescher, Meisl, Davies, Messerer, Ouedraogo, Meister

Es fehlen: Gorzel, Ingolitsch (beide gesperrt), Pak (Ellbogenverletzung), Luxbacher (Muskelverletzung im Oberschenkel)

Fraglich: Alan, Ambichl (Muskelblessuren)

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WSG Tirol – SCR Altach (Innsbruck, Tivoli Stadion, 17.00 Uhr, SR Ebner). Bisherige Saisonergebnisse: 2:3 (a), 0:4 (h), 1:1 (a).

WSG: Oswald – Koch, Neurauter, Gugganig, Buchacher – Kovacec, Petsos, Svoboda, Rieder – Maierhofer, Yeboah

Ersatz: P. Grünwald – Hager, Cabrera, Adjei, Gölles, Santin, Nitzlnader, Dedic

Es fehlen: Soares (gesperrt), Toplitsch (Oberschenkel), Grgic (nach Blinddarm-OP), Walch, Pranter (beide Muskelverletzungen)

Altach: Kobras – Thurnwald, Dabanli, Zwischenbrugger, Karic – Oum Gouet – Meilinger, Tartarotti, Fischer, Schreiner – D. Nussbaumer

Ersatz: Ozegovic – Anderson, Schmiedl, Maak, Sam, Gebauer, Pangop, Villalba

Es fehlt: Wiss (Schulterverletzung)