Lewis Hamilton nicht einer Meinung mit Bernie Ecclestone.

Foto: imago images/Motorsport Images

London – Weltmeister Lewis Hamilton hat mit scharfer Kritik auf die Aussagen des früheren Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone bezüglich Rassismus reagiert. Diese seien "ignorant und ungebildet", schrieb der sechsmalige Champion auf Instagram: "Wenn jemand, der den Sport über Jahrzehnte geführt hat, so wenig von den tief verwurzelten Problemen versteht, mit denen wir Schwarze jeden Tag umgehen müssen, wie können wir von den Leuten unter ihm erwarten, dass sie es verstehen. Es beginnt an der Spitze."

Ecclestone hatte in einem CNN-Interview geäußert, dass Schwarze in vielen Fällen rassistischer als Weiße seien. Als Erklärung für seine Behauptung führte Ecclestone Dinge an, die ihm "im Laufe der Jahre aufgefallen sind". Zwar lobte Ecclestone Hamiltons Engagement gegen Rassismus, wies den Vorwurf der Diskriminierung schwarzer Menschen in der Formel 1 aber zurück.

"Verdammt, ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll", leitete Hamilton seine Reaktion ein. Der 89-jährige Ecclestone sei zwar nicht mehr Teil der Formel 1 und aus einer anderen Generation, seine Kommentare würden aber zeigen, was falsch laufe. "Es macht für mich nun komplett Sinn, warum nichts gesagt oder getan wurde, um unseren Sport diverser zu machen oder den rassistischen Angriffen zu begegnen, denen ich in meiner ganzen Karriere ausgesetzt war", schrieb Hamilton.

Formel 1 distanziert sich

Die Formel 1 hatte sich umgehend von Ecclestones Worten distanziert. "In einer Zeit, in der eine Einheit erforderlich ist, um Rassismus und Ungleichheit zu bekämpfen, sind wir mit Bernie Ecclestones Äußerungen, die in der Formel 1 oder in der Gesellschaft keinen Platz haben, absolut nicht einverstanden", hieß es in einem Statement der Königsklasse.

Hamilton indes bekräftigte: "Die Zeit des Wandels ist jetzt gekommen." Der Mercedes-Pilot hatte in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich die "Black-Lives-Matter"-Bewegung unterstützt. Zudem warf er der Formel 1 vor, ein "von Weißen dominierter" Sport zu sein und gründete eine Kommission, die mehr schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 ebnen soll. (sid, APA, dpa, 27.6.2020)