Ein guter Rat für Personen des öffentlichen Lebens: Halten Sie wenn möglich keine weißen Schilder vor eine Kamera. Im Netz endet das meist unabdingbar so, dass Nutzer dieses mit neuen Botschaften überarbeiten. Meist, um den Abgelichteten aufs Korn zu nehmen. So auch im Fall von Dominik Nepp (FPÖ).

Der Vizebürgermeister hatte sich mit einem Schild fotografieren lassen, auf dem lanciert wird: "Wien darf nicht Istanbul werden!", "egal ob 1529, 1683 oder 2020". Anlass des FPÖ-Politikers waren Demonstrationen in Favoriten, bei denen es zu Angriffen türkisch-nationalistischer und rechtsextremer Gruppierungen, darunter den "Grauen Wölfen", auf kurdische und linke Aktivisten gekommen war. Bei den Kundgebungen gab es Sachbeschädigungen, Verletzte und Festnahmen.

Der ursprüngliche Tweet von FPÖ-Vizebürgermeister Nepp.

Nepps Bild sorgte bald für Belustigung auf Twitter. "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk teilte das Bild am Samstagabend auf der sozialen Plattform und rief seine Follower auf, die Tafel neu zu beschriften. Dem wurde prompt Folge geleistet. Eine Sammlung.

Die Regierung kündigte nach den Vorfällen an, Maßnahmen ergreifen zu wollen, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) teilte mit, die zuständigen Minister mit der Ausarbeitung beauftragt zu haben. Die Hintermänner soll polizeilich ausgeforscht werden, auch eine erhöhte Polizeipräsenz an bestimmten Orten ist geplant, um im Bedarfsfall zu intervenieren. (red, 28.6.2020)