Nie um deutliche Worte verlegen: Tesla- und Space-X-Boss Elon Musk.

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Sie sind zwei der schillerndsten Personen der Tech-Branche – und einander alles andere als grün. In den vergangenen Monaten hat der Konflikt zwischen Tesla-Chef Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos deutlich Fahrt aufgenommen – wobei es vor allem Musk ist, der gerne über seinen Konkurrenten ätzt. Ein aktueller Deal von Amazon gibt ihm nun neuen Anlass dazu.

Kopierkatze

"Jeff Bezos ist ein Nachahmer": Mit diesem kurzen Tweet reagiert Musk auf die Übernahme von Zoox durch den Onlinehändler. Handelt es sich doch dabei um eine Firma, die auf Software für selbstfahrende Autos spezialisiert ist. Ein Feld, in dem auch Tesla äußerst umtriebig ist – auch wenn Zoox eigentlich eher für Fahrtendienste wie Uber gedacht ist.

Musk scheint schon länger einen Groll gegen Bezos zu hegen. Was der konkrete Auslöser für diese Abneigung ist, lässt sich dabei nicht so einfach bestimmen. Allerdings ist klar, dass beide ähnliche Nebenprojekte pflegen. So ist auch Bezos mit der Firma "Blue Origin" im Bereich der Raumfahrt tätig, und hat dieses sogar zwei Jahre von Musks Space X gegründet – das aber wiederum erheblich erfolgreicher ist.

Zerschlagung

Erst vor wenigen Wochen ließ Musk dann mit einem direkten Angriff auf den Konkurrenten aufhorchen: Er forderte kurzerhand die Zerschlagung von Amazon: "Monopole sind unrecht" argumentierte er dabei. Auslöser dafür war, dass Amazon zunächst den Verkauf eines Buches, dass sich kritisch mit den Covid-19-Maßnahmen auseinandersetzt, blockiert hat. Dass Amazon später betonte, dass es sich dabei um einen Fehler handelte, half auch nichts mehr.

Zoox

Doch auch mit Zoox hat Musk bereits eine einschlägige Vorgeschichte. So hatte Musk im Vorjahr vollmundig angekündigt, dass seine Autos schon Mitte 2020 vollkommen autonom – also ohne jeglichen menschlichen Eingriff – fahren könnten. Eine Behauptung, die Zoox-Mitgründer Jesse Levinson damals mit den Worten, dass es unmöglich sei, dass das passieren werde, kommentiert hatte. Immerhin sei Tesla in dieser Hinsicht noch weiter von den führenden Firmen in diesem Bereich entfernt – und selbst diese werden für dieses Ziel noch einige Zeit brauchen. Für Musk läuft die Frist, den Wahrheitsbeweis anzutreten, aber ohnehin bald ab. Insofern wird sich bald zeigen, ob er recht hatte. (red, 29.6.2020)