Nicht zuletzt dank Shon Weissman spielt der WAC auch nächste Saison international.

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Pasching – Wenige Stunden nach der endgültig verpassten Wachablöse verlor der LASK auch noch Platz zwei. Rapid zog mit einem späten 3:2 bei Sturm Graz an den Linzern vorbei und verteidigt im Mittwochduell in Wien zwei Punkte Vorsprung. Zwei Runden vor Schluss steht die Fußball-Bundesliga vor einem brisanten Endspurt. Die Europacup-Plätze drohen aber erst später festzustehen.

Platz zwei könnte unter normalen Umständen mittwochs in Wien vergeben werden. Rapid bestreitet aber selbst im Falle eines Sieges dann nicht fix die Qualifikation zur Champions League (zweite Runde). Denn Planungssicherheit für internationale Aufgaben ist für die Teams weiter nicht in Sicht.

Verzögerung

Selbst vor dem Nennschluss der österreichischen Europacup-Starter an die Uefa am 3. August könnte es eng werden, wenn der LASK wie angekündigt den gesamten Instanzenweg in der Trainings-Affäre ausschöpft, um weitere vier Punkte zurückzubekommen. Laut Sky-Informationen haben die Linzer die Langfassung des Urteils des Protestkomitees noch nicht erhalten und sind deshalb auch noch nicht vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht gezogen.

Unliebsame Nebenschauplätze, auf denen Österreichs Fußball 2020 spielt. "Ich fand es schon komisch, dass der LASK die zwei Punkte noch bekommen hat", antwortete WAC-Coach Ferdinand Feldhofer nach seiner Prognose befragt. Für die Sportler sei das auszublenden. "Letztendlich liegt es nicht in unserer Macht, was da noch passiert. Es gilt, auf uns zu schauen."

Traum von warmen Eislutschern

Es stehen Entscheidungen unter Vorbehalt an. Corona-bedingt steigt auch der Mittwoch-Schlager in Wien vor leeren Zuschauerrängen. "Ich hätte gerne bei Rapid vor großer Kulisse gespielt", schickte LASK-Trainer Valerien Ismael dem Geisterspiel voraus. Allerdings: "Ohne Zuschauer gibt es keinen Heimvorteil. Es ist die Mannschaft erfolgreich, die den Sieg mehr will."

Diesen wollen die Oberösterreicher mit Augenmerk auf die eigenen Prinzipien einfahren. "Wir haben es selbst in der Hand in den letzten zwei Runden. Derjenige, der ruhig bleibt und den Fokus behält, wird das Europaticket nehmen."

WAC erneut international

Das Pendel schlug am Sonntag gleich zweimal nicht in Richtung der Linzer aus. Die späte Niederlage gegen den WAC durch ein Elfmetertor von Shon Weissman (88.) war aufgrund des Spielverlaufs eine unglückliche. Die Kärntner störte das nicht. Das große Saisonziel, die erneute internationale Qualifikation, ist unter Dach und Fach. "Das gibt uns Lockerheit und Frische für die letzten beiden Spiele", sagte ein überglücklicher Feldhofer.

Zwei Runden vor Schluss gibt es folgende kuriose Situation: Der Zweitplatzierte darf auf einen Millionenregen aus der Königsklasse hoffen, gleichzeitig bestünde aber auch die Gefahr eines frühen Europacup-Ausscheidens ohne Teilnahme an einer Gruppenphase. Der Dritte der Endtabelle kann hingegen fix mit den Einnahmen aus der Europa-League-Gruppenphase kalkulieren. Auf diesen Platz spitzt erneut auch der Vorjahresdritte WAC, der zum Abschluss noch Rapid empfängt.

Regeneration im Vordergrund

Vor dem möglichen Showdown müssen die zwei Punkte hinter dem LASK lauernden Wölfe noch in Hartberg reüssieren, nach dem Sieg in Pasching ging es direkt ins Trainingscamp nach Bad Waltersdorf. Physische und psychische Regeneration steht im Vordergrund. Herkömmliches Mannschaftstraining ist aufgrund des Spielrhythmus schon länger nicht möglich. Auch der LASK streut bis zur Wien-Reise nur ein leichtes Training am Dienstag ein. (APA, 29.6.2020)