Der Wasserstand des Inn war wegen anhaltenden Regens stark erhöht, die Wasserrettung musste die Suche aussetzen.

Foto: APA/ZEITUNGSFOTO.AT/LIEBL DANIEL

Imst/Innsbruck – Im Fall der offenbar von ihrem Ehemann in Imst in Tirol erwürgten und in den Inn geworfenen 31-Jährigen ist die Suche nach dem Leichnam am Montagvormittag vorerst nicht fortgesetzt worden. Aufgrund des schlechten Wetters kam der Hubschrauber nicht zum Einsatz, sagte LKA-Leiterin Katja Tersch der APA.

Auch die Wasserrettung müsse nach Eigenverantwortung entscheiden, ob eine Suche möglich ist. Aufgrund des anhaltenden Regens war der Wasserstand des Inn erhöht. Sollte sich das Wetter im Lauf des Tages noch bessern, könne die Suche unter Umständen fortgesetzt werden. Die Situation werde laufend evaluiert, meinte Tersch.

150 Personen versammelten sich bei Festnahme

Bei der Festnahme des 33-jährigen Ehemanns am Samstagabend hatten sich 150 Personen – Familienangehörige und Schaulustige – vor dessen Wohnhaus versammelt. Die Anwesenden wollten offenbar Zugriff auf den Tatverdächtigen haben, hatte es geheißen. Trotz der hitzigen Stimmung war der Einsatz ohne weitere Vorfälle verlaufen. Es habe zwar eine verwaltungspolizeiliche Anzeige gegeben, meinte Tersch, aber keine strafrechtliche.

Der Tatverdächtige soll laut Landeskriminalamt seine Frau nach einem heftigen Streit erwürgt, mit einem Polster erstickt und die Leiche in den Inn geworfen haben. Die Frau war seit Donnerstagfrüh aus der ehelichen Wohnung in Imst verschwunden. Samstagabend sei schließlich auch der Druck aus dem familiären Umfeld auf den 33-Jährigen immer größer geworden.

Wollte Verdacht auf Suizid lenken

Schließlich legte der Mann ein Geständnis ab. Er gab an, dass er mit selbstgeschriebenen Nachrichten vom Mobiltelefon des Opfers zunächst den Verdacht auf eine Selbsttötung seiner Frau habe lenken wollen. Laut Landeskriminalamt wurden Nachrichten an Familienangehörige versandt, denen zu entnehmen war, dass sich nun ihr Ehemann um den gemeinsamen Sohn kümmern solle. (APA, 29.6.2020)