Microsoft mag Edge. Das steht außer Zweifel.

Grafik: Microsoft

Microsoft ist stolz auf seinen neuen Browser. So stolz, dass man sicherstellen will, dass die Nutzer ihn auf keinen Fall übersehen. Also wird allen Windows-10-Usern, die mit einem aktuellen Update die neue Edge-Generation auf Chromium-Basis erhalten haben, automatisch ein bildschirmfüllender Dialog zur Einrichtung des Browsers angezeigt. Als würde das nicht schon reichen, um viele Nutzer zu verärgern, bedient sich Microsoft dabei auch noch zweifelhafter Methoden.

Kopie

Wie sich nun zeigt, werden direkt nach dem Aufruf dieses Dialogs nämlich automatisch die Daten von anderen Browsern importiert. Ob Bookmarks, Cookies, Einstellungen oder auch Formulardaten, all das schnappt sich der Edge direkt von einem ebenfalls installierten Firefox oder auch Chrome.

Diesen Umstand mussten Windows-User nun verblüfft feststellen. Obwohl sie den betreffenden Dialog gezielt über den Task Manager beendet hatten, fanden sich plötzlich die eigenen Browserdaten auch im Edge. Der Grund dafür: Microsoft kopiert die Daten bevor man überhaupt die Einwilligung dafür hat. Diese fragt man erst am Ende des Einrichtungsprozess ab. Verneinen die Nutzer hier, werden die importierten Daten wieder gelöscht. So weit sind aber viele gar nicht gekommen, warum dann auch die Daten weiter im Edge bleiben.

Ärger

Die Überlegung von Microsoft scheint dabei zu sein, dass man besser die Daten gleich importiert, um dann beim Abschluss der Konfiguration nicht mehr auf diesen Schritt warten zu müssen. Ein Zeitgewinn von wenigen Sekunden, der allerdings für viele ärgerliche Nebeneffekte hat – und als Eingriff in die Privatsphäre verstanden wird. (red, 29.06.2020)