Boris Becker gegen ...

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.. Nick Kyrgios, das ist Brutalität.

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Melbourne – Tennislegende Boris Becker hat sich auf seiner Lieblingsplattform Twitter einen Schlagabtausch mit dem australischen Profi Nick Kyrgios geliefert. Becker reagierte damit offensichtlich auf Kyrgios' Kritik am Verhalten des Deutschen Alexander Zverev, der bei einer Party in der Nähe von Monte Carlo allem Anschein nach erneut auf die Abstandsregeln während der Corona-Pandemie gepfiffen hatte.

"Ich mag keine Ratten", schrieb Becker am Dienstag in Richtung Kyrgios: "Jeder, der andere Sportler beschimpft, ist kein Freund von mir! Wenn du in den Spiegel schaust, glaubst du dann, du bist besser als wir?"

Kyrgios reagierte umgehend: "Um Himmels willen, Boris. Es geht mir nicht um einen Wettkampf oder darum, jemanden den Haien zum Fraß vorzuwerfen. Wir haben eine globale Pandemie, und wenn jemand so dämlich ist, das zu tun, was Alex getan hat, dann werde ich es benennen. So einfach."

"Nicht das schärfste Werkzeug im Schuppen"

Später legte Kyrgios nach und schleuderte Becker, den er "Doughnut" nannte, entgegen: "Er kann einen Volley schlagen, ist aber offensichtlich nicht das schärfste Werkzeug im Schuppen."

Kyrgios hatte sich in den vergangenen Tagen zum Chefkritiker Zverevs aufgeschwungen. Der hatte nach dem Abbruch der Adria-Tour, die mit Partyvideos und mehreren Corona-Fällen in die Schlagzeilen geraten war, versichert, sich in Isolation zu begeben. Stattdessen feierte er sechs Tage später offensichtlich in einem Club in Südfrankreich in großer Gesellschaft. Entsprechende Videos waren am Sonntagabend auf Instagram aufgetaucht.

Die Auseinandersetzung zwischen Becker und Kyrgios erstaunt, da der dreimalige Wimbledon-Sieger sich stets respektvoll über den häufig kritisierten Bad Boy geäußert hatte. Im vergangenen Jahr hatte Becker sogar damit geliebäugelt, Kyrgios zu coachen.

Treffen in Berlin

Kyrgios und Zverev treten – neben dem Österreicher Domninic Thiem – demnächst beim Exhibition-Turnier in Berlin (13. bis 19. Juli) an. Beim "bett1Aces"-Event wird zunächst im Steffi-Graf-Stadion auf Rasen gespielt, nach einem Tag Pause wird das Miniturnier im Flughafen Tempelhof auf Hartplatz wiederholt.

Es treten sechs Herren und sechs Damen an, gespielt werden zunächst zwei Viertelfinali. Die Sieger treffen im Halbfinale auf zwei vorgesetzte Spieler. Thiem ist als Nummer drei der Welt topgesetzt und muss daher nur das Halbfinale und das Finale oder das Spiel um Platz drei spielen. Gemeldet sind bei den Herren auch Jannik Sinner (ITA) und Ex-Nummer zwei Tommy Haas, der ein kleines Comeback gibt.

Bei den Damen sind die Weltranglisten-Fünfte Elina Switolina (UKR), Kiki Bertens (NED), Petra Kvitova (CZE) sowie die Deutschen Julia Görges und Andrea Petkovic am Start. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wird noch eine Wildcard vergeben. (APA, 30.6.2020)