Einer in Weißenkirchen durchgeführten Studie der Danube Private University (DPU) Krems zufolge haben mehr als zwölf Prozent der Teilnehmer Antikörper gegen Sars-CoV-2 entwickelt.

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Weißenkirchen – Einer in Weißenkirchen im Bezirk Krems durchgeführten Studie der Danube Private University (DPU) Krems zufolge haben mehr als zwölf Prozent der Teilnehmer Antikörper gegen Sars-CoV-2 entwickelt. Anhand des Befundes lässt sich laut Aussendung vom Dienstag abschätzen, dass jeder achte Bewohner mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen ist.

"Diese Zahl liegt damit bis zu zehnfach höher als die offiziell registrierten Covid-19-Fälle in Weißenkirchen", hieß es weiter. Es seien 17 behördlich dokumentierte Infektionen festgehalten worden. An der Studie, die vom Roten Kreuz unterstützt worden war, hatten 60 Prozent der Personen mit Hauptwohnsitz in der Marktgemeinde teilgenommen.

Verweis auf Ischgl-Studie

"Die meisten Infizierten bemerkten gar nicht, dass sie infiziert waren", erklärte Studienleiter Ralf Braun. "Die Auswertungen der Daten liegen zwar noch nicht vollständig vor, wir denken aber, dass wir diesbezüglich auf vergleichbare Werte wie im Rahmen der Ischgl-Studie kommen werden", fuhr er fort. Die weiteren Studienergebnisse werden bis voraussichtlich Ende Juli erwartet.

Vorsicht geboten

"Für den Herbst und den Winter wird es wichtig sein, Strategien zu entwickeln, die einen zweiten Lockdown unnötig machen", fügte DPU-Direktor Robert Wagner hinzu. Dafür sei die "unbedingte Compliance der Bevölkerung" notwendig. "Nehmen wir das Virus ernst, auch wenn es momentan nur auf kleinerer Flamme weitersimmert", schloss er.

Bei der Studie seien parallel Schnelltests und Labortests zum Einsatz gekommen. "Mit den Schnelltests hat sich nur etwa ein Drittel der Fälle nachweisen lassen. Zudem konnten vereinzelt positive Schnelltest-Ergebnisse durch den Labortest nicht bestätigt werden", teilte die DPU mit. (APA, 30.6.2020)