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Der Japaner Chitetsu Watanabe wurde 112 Jahre alt. Die Japaner haben mit 48,6 Jahren das höchste Medianalter der Welt.

Foto: AP / Kyodo News

0,87

wird laut CIA World Factbook im Jahr 2020 die Fertilitätsrate von Frauen betragen, die in Singapur leben. Damit bekommen in diesem südostasiatischen Land Frauen weniger Kinder als in jedem anderen Land der Welt. Um ohne Migration zu verhindern, dass die Bevölkerung schrumpft, müsste die Rate mindestens bei 2,1 liegen. In Österreich beträgt die Fertilitätsrate rund 1,5; weltweit liegt sie bei etwa 2,4. Die höchste Rate gibt es im zentralafrikanischen Staat Niger: Hier hat eine Frau im Schnitt sieben Kinder.

1,01

zu 1 beträgt die weltweite Geschlechterverteilung zugunsten der Männer. Individuen, die nicht zugeordnet werden können oder wollen, sind dabei nicht berücksichtigt. Noch deutlicher ist der Männerüberhang bei der Geburt – nämlich von 1,05 zu 1. Da Frauen weltweit etwa fünf Jahre länger leben als Männer, wird pro Jahrgang der Männerüberhang ab einem Alter von 57 Jahren zu einem Frauenüberhang. In Industriestaaten beträgt das Verhältnis 0,9 zu 1. Besonders ungleich ist das Geschlechterverhältnis in arabischen Golfstaaten aufgrund der Arbeitsmigration. In Katar, wo etwa 81 Prozent der Bewohner Ausländer sind, sind rund 68 Prozent der Gesamtbevölkerung Männer, das entspricht einem Verhältnis von 1,47 zu 1.

33,2

Jahre alt sind Jamaikanerinnen im Schnitt, wenn sie das erste Mal heiraten. Damit kommen sie später unter die Haube als Frauen in jedem anderen Land der Welt. Auch auf anderen Karibikinseln und in den skandinavischen Ländern ist das Heiratsalter laut der Statistikplattform Gapminder.org besonders hoch. In Österreich beträgt das Alter von erstmals heiratenden Frauen aktuell 28,9 Jahre. Besonders jung heiraten Frauen etwa in Niger und Afghanistan – mit im Schnitt etwas unter 18 Jahren. Diese Zahlen haben sich im Laufe des 20. Jahrhunderts stark verschoben. 1950 etwa betrug das Durchschnittsalter von Inderinnen, die das erste Mal heirateten, nur etwas über 15 Jahre.

48,6

Jahre beträgt das sogenannte Medianalter der Bevölkerung Japans – es ist damit unter den größeren Ländern das höchste der Welt (höher ist beispielsweise das von Monaco mit über 55 Jahren). Im Gegensatz zum Durchschnittsalter gibt das Medianalter jenes Alter an, das die Population genau in zwei Hälften teilt. Das bedeutet, dass 50 Prozent der Japaner älter als 48,6 Jahre sind, und 50 Prozent jünger. Österreich hält in dieser Kategorie bei 44,6 Jahren und gehört ebenfalls zu den Spitzenreitern. Zum Vergleich: Das Medianalter der Bevölkerung Nigers beträgt rund 15 Jahre. Weltweit liegt das Medianalter bei ziemlich genau 30 Jahren.

75,6

Jahre beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen weltweit. Seit dem Jahr 1950 ist dieser Wert laut einer Studie im Fachblatt The Lancet von 52,9 um 22,7 Jahre angestiegen. Ähnlich fiel der Zuwachs an Lebensjahren bei den Männern aus: von 48,1 Jahre auf 70,5 Jahre. Österreich liegt mit 79,4 Jahren (Männer) bzw. 84 Jahren (Frauen) im westeuropäischen Durchschnitt. Weltweit schwankt die Lebenserwartung zwischen dem niedrigsten Wert bei den Männern in der Zentralafrikanischen Republik mit 49,1 Jahren und 87,6 Jahren bei den Frauen in Singapur als Spitzenreiterinnen. Nimmt man Männer und Frauen zusammen, dann beträgt der Wert für Singapur aktuell etwas über 85 Jahre. 1950 waren es noch unter 60 Jahre.

106

Menschen pro Quadratkilometer leben in Österreich. Das ergibt sich aus den rund 8,9 Millionen Einwohnern verteilt auf knapp 84.000 Quadratkilometern. Damit liegen wir bei der Bevölkerungsdichte knapp unter dem EU-Schnitt. Europaweit sind die Benelux-Staaten besonders dichtbesiedelt, angeführt von den Niederlanden mit rund 500 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Länder mit der höchsten Bevölkerungsdichte weltweit sind wie nicht weiter überraschend Stadtstaaten in Asien und Europa: In Macao und Monaco leben rund 20.000 Menschen pro Quadratkilometer, in Singapur und Hongkong sind es 8000 bzw. 7000. Besonders dünn besiedelt ist Grönland mit 0,026 Einwohnern pro Quadratkilometer.

119

von 1000 Kindern sterben in Somalia, bevor sie fünf Jahre alt werden. Damit hat das afrikanische Land, das auch als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, aktuell die höchste Kindersterblichkeit. Auf dieser Rangliste laut Gapminder.org folgen nach Somalia mehr als zwanzig weitere afrikanische Staaten. In Österreich liegt die Zahl bei 3,4, in Finnland und Island unter 2. Vor fünfzig Jahren hatten immerhin zehn Staaten der Erde eine Kindersterblichkeit von über 300 pro 1000 Geburten; in Österreich lag diese Zahl bei knapp 30. Vor 100 Jahren starben in Österreich 25,3 Prozent aller Kinder bis zum fünften Lebensjahr. In den damals ärmsten Ländern der Welt war es jedes zweite Kind.

2008

war es so weit: Ende dieses Jahres lebten laut Berechnungen der Uno erstmals in der Menschheitsgeschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Dieser Prozess der Urbanisierung ist unumkehrbar. Während 1950 noch 70 Prozent auf dem Land lebten, wird nach den Uno-Prognosen der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 Prozent steigen und im Jahr 2050 rund 70 Prozent erreichen. Der Prozess der Verstädterung begann erst spät in der Menschheitsgeschichte – vor rund 5500 Jahren mit den mesopotamischen Städten Uruk und Ur. Vor rund 2000 Jahren erreichte dann Rom als erste Stadt der Geschichte rund eine Million Einwohner. Zum Vergleich: Wien hatte erst um 1700 als erste Stadt des damaligen Römisch-Deutschen Reichs mehr als 100.000 Bewohner. Heute gibt es rund 500 Millionenstädte mit durchschnittlich drei Millionen Einwohnern.

272.000.000

Menschen lebten laut einer Schätzung der Uno aus dem Jahr 2019 nicht in ihrem Geburtsland. Das sind 3,5 Prozent der Weltbevölkerung. In absoluten Zahlen leben die meisten Migranten in den USA mit 51 Millionen (ohne illegale Einwanderer), das sind rund 19 Prozent. In Österreich liegt der Anteil bei 1,5 Millionen Menschen oder 16,7 Prozent. Die meisten Zuwanderer nach Österreich kommen aus Deutschland mit etwa 200.000 Personen. Europa ist übrigens der Kontinent mit dem höchsten Anteil an Auswanderern: 8,4 Prozent der europäischen Bürger haben ihre ursprüngliche Heimat verlassen. Zum Vergleich: In Afrika liegt diese Rate bei knapp 2,9 Prozent (34 Millionen Migranten, die meisten davon innerhalb des Kontinents).

110.000.000.000

Vertreter von Homo sapiens wurden bisher auf der Erde in den vergangenen rund 50.000 Jahren geboren. Die Zahlen davor – vom ersten Auftreten des Menschen vor 200.000 Jahren an – spielen eine vernachlässigbare Rolle. Womöglich kam es vor rund 80.000 Jahren rund um die Auswanderung aus Afrika zu einer Reduktion auf ein paar Tausend Individuen, wie genetische Daten nahelegen. Mehr als die Hälfte der 110 Milliarden Menschengeburten entfallen auf die letzten 2000 Jahre, während auf die Zeitspanne bis zur Sesshaftwerdung des Menschen vor rund 10.000 Jahren nur rund ein Prozent der Gesamtzahl entfällt. Oder noch einmal anders formuliert: Es brauchte rund 200.000 Jahre Menschheitsgeschichte, bis wir die Zahl von einer Milliarde gleichzeitig lebender Individuen erreichten (nämlich rund um 1800), und nur 200 Jahre, um auf sieben Milliarden zu kommen. (Klaus Taschwer, 8.7.2020)