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Foto: Reuters / Jason Cairnduff

Dublin – Der Billigflieger Ryanair droht mit der Streichung von 3.500 Stellen, sollte die Belegschaft nicht bis Mittwoch Kürzungen bei Gehältern akzeptieren. Ryanair-Chef Michael O'Leary will dazu bis Mittwochabend eine Entscheidung. Dann läuft nach seinen Worten ein entsprechendes Ultimatum aus. Ryanair hatte schon bisher 3.000 Pilotinnen und Piloten sowie Mitgliedern des Kabinenpersonals den Jobverlust in Aussicht gestellt. 250 Kündigungen in der Verwaltung der Fluglinie sind demnach ebenfalls geplant.

Man habe diese Jobverluste schon verlautbart, sagte O'Leary, aber nun sei man in Verhandlungen, sie doch zu vermeiden. Das könne passieren, wenn sich die Betroffenen bereiterklären, Gehaltseinbußen hinzunehmen. In der BBC präzisierte er, dass es sich um Einsparungen von bis zu 20 Prozent der Gehälter handeln soll, bei den schon bisher schlechtestbezahlten Mitgliedern der Kabinencrews sind es fünf Prozent. Er selbst verzichte auf die Hälfte seines Gehalts.

Ähnliche Strategie in Österreich

Eine ähnliche Strategie hatte Ryanair bei der Österreich-Tochter Laudamotion angewandt. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich mit der Gewerkschaft Vida in Wien auf einen neuen Kollektivvertrag, der auch Kürzungen vorsieht. Jene 94 Beschäftigten, die gegen diese Vereinbarung gestimmt hatten, meldete Laudamotion nach Abschluss zur Kündigung an.

Wer den neuen KV nicht akzeptierte, müsse Ende Juni gehen, teilte das Unternehmen mit. Kündigungen können wegen Kurzarbeitshilfen erst seit Dienstag ausgesprochen werden. In einigen Fällen gab es allerdings, etwa wegen Elternteilzeit oder Karenz, arbeitsrechtliche Hürden für die Kündigungen. (red, 1.7.2020)