Maria Vassilakou und Michael Häupl bei der Pressekonferenz 2010 zur Bekanntgabe der rot-grünen Koalition in Wien. Haben die zwei ihren Job gut gemacht?
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Vor zehn Jahren hieß es nach den erfolgreich geführten Koalitionsverhandlungen zwischen der SPÖ und den Grünen in Wien: "Man bringe den Spritzwein!" Der damalige Bürgermeister Michael Häupl läutete damit einen neuen Weg der Wiener Stadtpolitik ein. Nach jahrelanger SPÖ-Alleinregierung gesellte sich Maria Vassilakou als Vizebürgermeistern und Verkehrsstadträtin an Häupls Seite.

plaerrwurst

Nach der Wahl 2015 kam es zu einer rot-grünen Neuauflage. Die Zepter wurden inzwischen an Michael Ludwig (SPÖ) und Birgit Hebein (Grüne) weitergegeben, und im Herbst wird sich bei der Gemeinderatswahl zeigen, ob das rot-grüne Bündnis weitergeht oder die Stadt neue Wege beschreiten wird. Zeit also, einen Blick auf die vergangenen Jahre zu werfen.

Werden Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein im Herbst die Koalition fortführen?
Foto: Christian Fischer

Was hat sich in der Stadt verändert?

Vor allem in der Verkehrspolitik zeigte sich die Handschrift des neuen Partners. So wurde die Mariahilfer Straße zu einer Begegnungszone umgebaut, einige weitere Straßen folgten, und nun wird ein ganzer Bezirk verkehrsberuhigt, was zu Verstimmung bei der SPÖ führte.

Die Einführung des 365-Euro-Tickets bescherte den Wiener Linien steigende Jahreskartenverkäufe. Im Jahr 2019 lag deren Zahl bei 852.000. Und in den vergangenen Wochen wurden einige Pop-up-Radwege installiert, die aber nicht von allen Wienerinnen und Wienern positiv aufgenommen wurden. Und auch das Bauprojekt am Heumarkt sorgte und sorgt noch immer für Kritik.

Auf die Frage des "Falter", wie progressive Stadtpolitik ausschauen muss, antwortete der ehemalige Bürgermeister Häupl: "Es geht darum, die Marktwirtschaft durch soziale und ökologische Parameter einzugrenzen. Hier haben Rot und Grün gemeinsam Pflöcke eingeschlagen, auf die ich sehr stolz bin." Und er erklärte, worin die Macht der Stadt liegt: "Städte sind einfach Experimentierfelder für die Zukunft und können zeigen, wie es anders geht." Zu viele Experimente wünscht sich User "saurewurst" aber auch nicht:

Jüngere Leute sollen ans Ruder, denn die Probleme der Jugend werden nicht erkannt, meint Poster "commender":

Ihr Resümee zur rot-grünen Koalition in Wien?

Sind Sie mit der Stadtregierung zufrieden? Was machen SPÖ und Grüne gut, was sollten sie anders machen? Und wie schätzen Sie die Chancen für eine Neuauflage im Herbst ein? Welche Projekte muss eine neue Stadtregierung – egal welcher Parteien – in den kommenden Jahren dringend umsetzen? Und wie muss moderne Stadtpolitik ausschauen? Ziehen Sie im Forum Ihr Resümee und berichten Sie von Ihren Wünschen für Wien! (wohl, 6.7.2020)