Das Gasthaus dementiert die Vorwürfe.

Foto: screenshot/gasthaus reinthaler

Ein Lokal im Wiener Stuwerviertel ist aktuell mit dem Vorwurf des Rassismus konfrontiert. Die Wienerin Stella Adamu-Fuhs, die das Gasthaus Reinthaler mit Begleitung besucht hat, beklagt, eine Dreiviertelstunde lang nicht bedient worden zu sein, obwohl sie den Kellner mehrmals auf sich aufmerksam gemacht habe.

"Nach einiger Zeit war es dort sehr unangenehm, insbesondere nachdem wir eigentlich auch keine Speisekarte bekommen haben und mehrmals Handzeichen gegeben haben", schilderte sie gegenüber dem ORF-Format "Wien heute". Demnach hätten die Besucherin und ihr Begleiter dem Kellner mehrfach etwas zugerufen, seien aber ignoriert worden. Das führt sie auf ihre Hautfarbe zurück und wirft dem Gasthaus nun auf Twitter Rassismus vor.

Adamu-Fuhs teilte ihre Erfahrung auf sozialen Medien.

Dementi

Die Betreiber des Lokals wollen den Vorwurf aber nicht auf sich sitzen lassen. Die Frau sei sehr wohl bedient worden, der Kellner habe die beiden gefragt, was sie trinken wollen, sagt der Inhaber des Gasthauses. Dann habe er sie gefragt, ob sie was zu essen bestellen wollen, darauf hätten die Kunden geantwortet, dass sie noch warten würden.

An dem Tag sei viel los gewesen, nach einiger Zeit hätten die Gäste gezahlt und das Lokal verlassen. Die Betreiberin bestreitet die Vorwürfe ebenso vehement, es handle sich um eine "Lüge" und eine "Hetzkampagne", sagte sie dem Magazin "Biber". In einem Facebook-Posting schreibt sie: "Und nun muss ich hinausschreien: Ich bin keine Rassistin!"

Auf dem Facebook-Profil des Kellners sind Beiträge mit hasserfüllten Inhalten zu finden, dokumentiert "Biber". So schrieb er im Jahr 2016: "Aber für die hurenmuslmanen haben wir alles! Raus mit de scheissmuslmanen aus den gemeindewohnungen und solchen Familien sollte man helfen."

Foto: screenshot/facebook/via biber

Bereits Anfang des Jahres hatte es Aufregung über das Gasthaus gegeben, damals wurde für ein Treffen der rechtsextremen Identitären dort reserviert. Die Lokalbetreiberin lud sie später wieder aus, was ein verärgertes Posting des Chefs der Gruppierung zur Folge hatte. (red, 1.7.2020)