In der Nachfolge von Philippe Jordan will Andrés Orozco-Estrada bei den Wiener Symphonikern "Aufbruch und Glanz" vermitteln.

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Wien – Alles neu macht der Juli bei den Wiener Symphonikern: Der Chefdirigent ist in Bälde neu, das Logo ist neu, und das Programm für die Saison 20/21 ist es natürlich auch. Mit Andrés Orozco-Estrada gibt dann ein Südamerikaner bei den Symphonikern den Takt an, der hier aber kein Unbekannter ist – hat er doch ab 2009 für sechs Jahre das Tonkünstlerorchester Niederösterreich geleitet. Und in Wien wohnen tut der gebürtige Kolumbianer sowieso seit Studentenzeiten.

In der Nachfolge von Philippe Jordan will Orozco-Estrada bei den Wiener Symphonikern "Aufbruch und Glanz" vermitteln. Der 42-Jährige widmet sich dabei schwerpunktmäßig der Musik von Richard Strauss und Joseph Haydn. Bei Strauss soll am großen romantischen Klang gearbeitet, bei Haydn in die musikalische Sprachschule gegangen werden.

Im neuen Logo des Orchester, einem rechteckig umfassten "W.SY.", kann man sachte Anklänge an die Jugendstilwelten von Koloman Moser und den Wiener Werkstätten wahrnehmen. Die Gründungszeit der Wiener Symphoniker vor 120 Jahren (als Wiener Concertverein) wird auch im neuen Saisonprogramm mit einstigen Uraufführungen von Werken von Korngold, Zemlinsky und Schreker Nachhall finden. Der Klassik-Nahversorger wird in Wien über 100 Konzerte geben, zahlreiche im Musikverein und im Konzerthaus, im Juni 21 aber auch in jedem der 23 Bezirke eins.

Tourneen, Schul-, Kinder- und Jugendprojekte gibt es natürlich sowieso, beim neuen Format der "Hauskonzerte" wird Orozco-Estrada präsentierte Haydn-Symphonien auch moderierend erklären und neue Brücken zum Publikum schlagen. Sicher kein Problem, beschreibt doch ein führender Wiener Musikmanager den Dirigenten bei seiner Präsentation als einen "gnadenlos guten" Kommunikator. (Stefan Ender, 1.7.2020)