Stundenbasierte Arbeitsverträge werden stark infrage gestellt. Der Wunsch nach ergebnisbasierter Bezahlung wird lauter.

Getty Images/iStockphoto

Seit Monaten wird hauptsächlich im Homeoffice gearbeitet, der direkte Kontakt zu den Kollegen oder den Führungskräften fehlt. Arbeitsabläufe wurden geändert. Dienstreisen gibt es so gut wie nicht mehr. Durch die Corona-Krise haben sich auch die Einstellungen und Erwartungen von Arbeitnehmern und Führungskräften stark verändert. Das zeigt eine Umfrage der Adecco Group. Für die Studie "Resetting Normal: Defining the New Era of Work" hat der internationale Anbieter von Personallösungen im Mai 8000 im Büro arbeitende Beschäftigte (im Alter von 18 bis 60 Jahren) in Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Spanien, Großbritannien und den USA befragt.

Das auffälligste Ergebnis: Stundenbasierte Verträge werden massiv infrage gestellt. 69 Prozent der Befragten gaben an, dass Verträge auf geleisteten Arbeitsergebnissen und nicht Arbeitsstunden basieren sollten. Sie befürworten ein "ergebnisorientiertes Arbeitsmodell", bei dem Verträge auf der Erfüllung von Geschäftsanforderungen basieren und nicht auf einer bestimmten Anzahl von Arbeitsstunden. Ein hoher Anteil der obersten Führungskräfte (74 Prozent) stimmte zu, dass die Länge der Arbeitswoche neu überdacht werden sollte.

Hybridmodell

Die Untersuchung ergab auch, dass sich Arbeitnehmer ein neues Hybridmodell für ihren Arbeitsort wünschen würden. Drei Viertel (74 Prozent) der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gaben an, dass eine Mischung aus Büro- und Remote-Arbeit der beste Weg wäre.

Halbe-halbe

Die ideale Mischung wäre, die eine Hälfte (51 Prozent) der Zeit im Büro zu verbringen und die andere Hälfte (49 Prozent) remote arbeiten zu können. Diese Halbierung war in allen Ländern und bei allen Generationen annähernd gleich stark ausgeprägt. Und die Führungskräfte von Unternehmen stimmen dem zu, wobei fast acht von zehn Führungskräften der obersten Hierarchieebene (77 Prozent) angeben, dass Unternehmen von einer größeren Flexibilität profitieren würden.

Ähnlich wie bei der flexiblen Arbeit zeigen die Ergebnisse auch im Bereich der Weiterbildung ähnliche Ergebnisse in allen Ländern. Sechs von zehn gaben an, dass sich ihre digitalen Kompetenzen während des Lockdowns verbessert haben, während sich weitere 69 Prozent noch weitere Weiterbildungsmaßnahmen im digitalen Bereich wünschen würden. Für Mitarbeiter ebenfalls wichtig wären nach Remote-Personalführung (65 Prozent), Soft Skills (63 Prozent) und kreatives Denken (55 Prozent). (red 7. 7. 2020)