Nachtlokale könnten ab 1. August wieder bis 4 Uhr früh offen gehalten werden – sofern es die Corona-Lage zulässt.

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Wien – Wenn alles nach Plan verläuft, werden Nachtlokale ab 1. August wieder bis 4 Uhr früh offen halten können – diese Zusage habe man vom Gesundheits- und vom Tourismusministerium bekommen, sagte der Sprecher des Verbandes der österreichischen Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, am Freitag der APA.

Hängt von Infektionszahlen ab

Ebendieses Gesundheitsministerium ließ aber kurz darauf ausrichten, dass dies nur dann der Fall sein werde, "wenn die epidemiologische Situation es zulässt". Die endgültige Entscheidung soll am 15. Juli getroffen werden.

"Es gibt gute Konzepte, aber alles hängt von der epidemiologischen Situation ab", heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums. "Wenn sie sich verbessert und stabilisiert, dann könnte eine Öffnung der Nachtgastronomie realistisch werden. Aber bei Fortsetzung oder Verschlechterung der derzeit unsicheren Lage wird eine Öffnung kurzfristig nicht möglich sein."

Das Konzept

Wenn alles gutgeht, sieht der Plan vor, dass die Lokale ab 1. August mit einer Belegung von maximal 60 Prozent der zugelassenen Personen bzw. maximal 200 Personen aufsperren dürfen. Ab Mitte August sollen die Lokale dann bis zu 750 Leute bewirten dürfen.

Geplant seien dafür laut Ratzenberger Sektorlösungen mit bis zu 200 Personen pro Sektor (ein Sektor wäre beispielsweise der Barbereich), wobei aber keine baulichen Maßnahmen vorgesehen seien. Die Unternehmen sollen zudem Präventionskonzepte erstellen und Corona-Beauftragte einsetzen, die etwa auf die Einhaltung der Sicherheitsabstände und auf die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln achten.

Fixkostenzuschuss erhofft

Auf freiwilliger Basis sollen Lokalbesucher anonyme E-Mail-Adressen angeben können, damit man sie über einen Infektionsverdacht verständigen kann. "Wenn eine Gruppe von fünf, sechs Leuten kommt, reicht es, wenn einer sich einträgt, der würde ja die anderen auch informieren", erklärte Ratzenberger.

"Das ist an sich sehr positiv, wir haben aber noch einen großen Punkt, das ist der Fixkostenzuschuss", sagte der Sprecher der Nachtgastronomen. Die Nachtgastronomie sei seit der ersten Märzwoche geschlossen, man fordere daher rückwirkend für vier Monate einen 100-prozentigen Ersatz der Fixkosten. "Der Fixkostenersatz muss kommen, weil wir sonst lauter verschleppte Insolvenzen haben", warnte Ratzenberger. (APA, 3.7.2020)