Die Situation rund um Kundgebungen im Zehnten eskalierte in der Vorwoche.

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Wien – Ein paar Tage lang war es still in Favoriten, am Samstag wird wieder demonstiert, dieses Mal gegen Männergewalt. In der Vorwoche kam es rund um Kundgebungen im Zehnten zu heftigen Ausschreitungen, nachdem Rechte und türkische Nationalisten die Veranstaltungen von Linken und Kurden angegriffen hatten.

Der Demozug versammelt sich am Samstag um 13.30 Uhr vor dem ORF-Radiokulturhaus und zieht dann in Richtung Keplerplatz. Dort soll, wie Stefanie Sargnagel auf Twitter ankündigte, eine Lesung von ihr stattfinden. "Der Voodoo Jürgens spielt angeblich auch." Veranstaltet wird die Demo von antifaschistischen und migrantischen Organisationen.

Endpunkt der Demonstration ist das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH), es feiert seinen 30. Geburtstag und stand vergangene Woche im Zentrum der Ausschreitungen. Nachdem kurdische Aktivistinnen und Aktivisten darin Schutz gesucht hatten, wurde es von mutmaßlichen türkischen Nationalisten angegriffen.

Die Ausschreitungen der vergangenen Woche

Vergangenen Mittwoch wurde zuerst eine Kundgebung von kurdischen und linken Aktivistinnen und Aktivisten gegen Frauengewalt gestört. Unter anderem wurden die Angreifer angezeigt, weil sie den sogenannten Wolfsgruß gezeigt hatten – ein verbotenes Symbol und Erkennungszeichen der faschistischen Grauen Wölfe.

Die Situation schaukelte sich in den darauffolgenden Tagen weiter hoch, vier Abende in Folge war ein massives Polizeiaufgebot auf den Straßen Wiens, während Kundgebungen von Rechten angegriffen wurden. Ab Samstag beschlossen die Antifaschisten, vorerst keine weitere Demo zu veranstalten, nun gehen sie wieder auf die Straße. (red, 3.7.2020)