Hier können heimische Schüler auch im Sommer lernen.

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Das Land Burgenland bietet den Schülern in den Sommerferien ein Online-Tool, das dazu dienen soll, den Lernstoff zu festigen und zu wiederholen. Das neue Programm "fit4future" wird in die bereits bestehenden Lernplattformen "skooly" für Volksschüler und "LMS" für die Sekundarstufe eins eingebettet, teilte Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) am Freitag in Gols mit.

Inhalte vor Start vertiefen

Die Schüler sollen damit die Möglichkeit erhalten, die Inhalte etwa vor dem Schulstart im Herbst freiwillig noch einmal zu vertiefen. Anders als die Summer School, die im Burgenland an 13 Standorten mit 503 Schülern stattfinden wird, ziele das kostenlose Online-Tool nicht auf bestimmte Zielgruppen ab. "Denn nicht nur Deutsch ist ein Problem. Probleme gibt es auch in Mathematik oder Englisch", betonte Winkler.

Virtueller "Zoomraum"

Von 24. August bis 4. September werden sowohl die Kinder als auch die Eltern von Tutoren der Pädagogischen Hochschule Burgenland über einen virtuellen "Zoomraum" unterstützt. Dieser wird von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr zur Verfügung stehen. Die Idee zu dem Online-Tool entstand laut Winkler aufgrund der Coronakrise. Erarbeitet wurde es in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion, der Pädagogischen Hochschule und Experten von "skooly" und "LMS".

Kritik von NEOS und ÖVP

Während Winkler und Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz eine positive Bilanz über das Homeschooling aufgrund der Coronakrise und die Digitalisierung im Bildungsbereich zogen, kam von der ÖVP und den NEOS Kritik. ÖVP-Bildungssprecherin Julia Wagentristl vermisst etwa "eine längst fällige Gesamtstrategie zur Digitalisierung" und ein "echtes Maßnahmenpaket mit einem Zugang zu einem leistungsstarken Internet".

Schüler fühlen sich allein gelassen

Die NEOS Burgenland präsentierten unterdessen eine Umfrage, bei der sie rund 360 Schüler der Oberstufe zum digitalen Lernen befragt haben. Jeder Fünfte habe angegeben, sich im Homeschooling alleine gelassen gefühlt zu haben, betonte die stellvertretende Landessprecherin Julia Kernbichler. Die NEOS fordern deshalb die Einbindung elektronischer Geräte in den Schulalltag, eine Lehrer-Fortbildungsoffensive im digitalen Bereich und jährliche Online-Schülerbefragungen. (APA, 3.7.2020)